Teuer – und dennoch preiswert
01.09.2020 Bauprojekte, Bezirk Sissach, SissachDreifachsporthalle ersetzt Turnhalle Dorf
«Wiesengrund» nennt sich die aus einem Wettbewerb siegreich hervorgegangene Projektstudie für eine Dreifachsporthalle in Sissach. Das rund 13,7 Millionen Franken schwere Projekt soll im Dezember der Gemeindeversammlung vorgelegt ...
Dreifachsporthalle ersetzt Turnhalle Dorf
«Wiesengrund» nennt sich die aus einem Wettbewerb siegreich hervorgegangene Projektstudie für eine Dreifachsporthalle in Sissach. Das rund 13,7 Millionen Franken schwere Projekt soll im Dezember der Gemeindeversammlung vorgelegt werden.
Otto Graf
Die Gemeinde Sissach wächst und braucht deshalb neue Räumlichkeiten für die Schule. Zudem drängt es sich auf, die aus dem Jahr 1936 stammende Turnhalle Dorf durch einen Neubau zu ersetzen, da das in die Jahre gekommene Objekt den heutigen Anforderungen nicht mehr genügt. Deshalb hat die Planar AG im Auftrag des Gemeinderats und in enger Zusammenarbeit mit der kommunalen Steuerungsgruppe schon vor geraumer Zeit eine Machbarkeitsstudie und einen Masterplan erarbeitet, der die räumliche Entwicklung des Schulareals «Dorf» aufzeigt.
Um sich einen vertieften Einblick zu verschaffen und Ideen zu sammeln, welche Möglichkeiten das Areal bietet, gab die Gemeinde einen entsprechenden Wettbewerb in Auftrag. Dieser Tage lüftete die Jury an einer Vernissage und einer öffentlichen Vorstellung der eingereichten Projektstudien das Geheimnis. Dabei ging die Studie «Wiesengrund» als Siegerin hervor. «Mit einem mutmasslichen Kostenvolumen von 13,7 Millionen Franken ist es zwar die teuerste der vier eingereichten Arbeiten. Diese fügt sich aber am besten in das Dorfbild mit der reformierten Kirche, dem Jakobshof, dem Schulhaus, dem Friedhof sowie dem neuen Doppelkindergartenn als sensible Bereiche in nächster Umgebung ein», betonte Gemeindepräsident Peter Buser.
Im Gegensatz zu den anderen Eingaben befindet sich der Sportplatz als begrünte Fläche auf dem Dach der Halle und beansprucht somit kein zusätzliches Land. «Diese Anordnung mit dem Sportplatz und der Halle auf dem gleichen Grundriss hat wohl den Ausschlag zugunsten des ‹Wiesengrunds› gegeben», vermutet Buser. Jedes der vier Projekte, meinte er, habe seine Vor- und Nachteile. Der Wettbewerb habe klar gezeigt, welches Potenzial hier vorhanden ist. Die funktionellen und gestalterischen Qualitäten einerseits sowie der Preis andererseits seien beim Benoten je zur Hälfte gewichtet worden.
Im Dezember spruchreif
Nun haben die Bau- und Planungskommission sowie das Architekturbüro Zeit, die Studie zu einem Projekt weiterzuentwickeln. Im Dezember, so Buser, soll die Vorlage samt Kreditbegehren der Gemeindeversammlung vorgelegt werden. Zonenrechtlich ist alles geregelt. Das gesamte Areal in der Zone für öffentliche Werke und Anlagen gehört seit vielen Jahren der Einwohnergemeinde Sissach.
Stimmt der Souverän zu, kann der Gemeinderat ein entsprechendes Baugesuch einreichen. Läuft alles rund, könnte im übernächsten Jahr der Spatenstich erfolgen, bei dem wohl auch die Archäologen einen Blick in die Baugrube werfen werden. Denn das Areal liegt an einer der ältesten Stätten von Sissach in einer archäologischen Schutzzone mit der Kirche im Zentrum. Die Bauzeit ist mit eineinhalb Jahren veranschlagt.
Die Bezeichnung «Wiesengrund» hat zweifellos einen romantischen Touch. Denn die neue Dreifachsporthalle, die in erster Linie den Schulen und den Ortsvereinen dient, wird von oben als Wiese wahrgenommen, sanft eingebettet in die Umgebung. Sie nimmt in hohem Mass auf die umliegenden Gebäude Rücksicht und soll die Wohnqualität der benachbarten Häuser kaum beenträchtigen.