Reiseführer «Eskapaden in und um Basel» mit Ausflugstipps in der Nähe (Teil 6)
Im wenig bekannten äussersten Thierstein lädt die geologische Wanderung dazu ein, den Jura von seiner steinernen Seite kennenzulernen. Sowohl thematisch als auch landschaftlich eine ...
Reiseführer «Eskapaden in und um Basel» mit Ausflugstipps in der Nähe (Teil 6)
Im wenig bekannten äussersten Thierstein lädt die geologische Wanderung dazu ein, den Jura von seiner steinernen Seite kennenzulernen. Sowohl thematisch als auch landschaftlich eine abwechslungsreiche Sache!
Barbara Saladin
Wann ist der Faltenjura entstanden? Was tat man früher, um Gips abzubauen und Kalk zu brennen? Und wie fühlt es sich an, auf ehemaligem Meeresgrund und Korallenriffen zu wandeln? Auf der «geologischen Wanderung» zeigt sich der Solothurner Jura von seiner steinigen Seite, von seiner anstrengenden, aber auch von seiner schönen.
Die Tour beginnt am Hölzlirank und führt im Gegenuhrzeigersinn um Bärschwil. Insgesamt 15 Tafeln am Weg erzählen von den Geheimnissen der verschiedenen Gesteinsschichten, wie eine Versteinerung entsteht oder weshalb Gipskeuper für Tunnelbauer auch heute noch ein Albtraum ist. Nach einem Aufstieg zuerst im Wald und später über Juraweiden pendelt sich die Höhe des Panoramawegs ungefähr zwischen 750 und 800 m ü. M. ein. Ein wenig fühlt man sich, als würde man auf dem Rand eines riesenhaften Kessels entlangbalancieren, und der Blick über die Landschaft ist höchst attraktiv. Übrigens: Auf der Südseite der Krete, welche die Tour rechterhand begleitet, befindet sich bereits das Welschland (Durchblick ins Val Terbi nach dem Hof Ober Fringeli).
Die Wanderung ist abwechslungsreich. Wo das Gestein offen daliegt, kann man sogar selber sein Glück versuchen und nach Ammoniten und anderen Versteinerungen graben.
Nach dem Abstieg und dem Besuch des Dorfs Bärschwil gehts ins enge Tal des Modlenbachs, das teilweise an einen Canyon erinnert. Hier steht noch die sogenannte Rote Brücke neben der Kantonsstrasse: Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts wurde mit dem «Gipsbähnli» der geförderte Gips über diese Brücke zur Bahnlinie geschafft.
Ein Abstecher wenig später führt nicht nur zu den Kalköfen Stritteren, sondern auch an einen lauschigen Weiher, wo sich eine letzte Rast anbietet. Am Ende der geologischen Wanderung, angekommen, vorne an der Birs, raucht vielleicht der Kopf von den vielen interessanten Informationen rund um die Geologie, und die Füsse tun es auch ein bisschen. Aber was ist das schon im Vergleich zu all dem, was ein Stein im Lauf der Jahrmillionen so erlebt!
Fazit: Tolle Tageswanderung für Wissbegierige, die ein wenig begangenes Gebiet kennenlernen wollen.
Ende der Serie. Die Ausflugstipps stammen aus dem neuen Reiseführer «52 kleine & grosse Eskapaden in und um Basel» der Baselbieter Autorin Barbara Saladin. Das Buch ist diesen Frühling im Verlag Dumont erschienen und im Buchhandel erhältlich.