Musikschule wirbt per Videokonferenz
19.05.2020 Bezirk Sissach, Bildung, SissachInstrumentenpräsentation in virtueller Umgebung
Über die Videoplattform Zoom haben rund 25 Interessierte an der Instrumentenpräsentation der Regionalen Musikschule Sissach teilgenommen. Die «Volksstimme» war dabei, als sich die Kinder mit ihren Eltern online mit den verschiedenen ...
Instrumentenpräsentation in virtueller Umgebung
Über die Videoplattform Zoom haben rund 25 Interessierte an der Instrumentenpräsentation der Regionalen Musikschule Sissach teilgenommen. Die «Volksstimme» war dabei, als sich die Kinder mit ihren Eltern online mit den verschiedenen Instrumenten vertraut gemacht haben.
Anna Uebelhart
Am Samstag hat die Regionale Musikschule Sissach (RMS) eine Online-Instrumentenpräsentation veranstaltet. Aufgrund der Corona-Bestimmungen war der Anlass, wie er gewöhnlich in den Räumen der RMS stattfindet, nicht möglich. Also beschloss die Schulleitung kurzerhand, die Veranstaltung auf die Videokonferenz-Plattform Zoom zu verlagern. Die «Volksstimme» hat sich beim Zoom-Meeting der Musikschule eingeklinkt.
Unter normalen Umständen wären die Eltern am Samstag mit ihren Kindern in der Musikschule an der Kirchgasse von Raum zu Raum gezogen, um die einzelnen Instrumente auszuprobieren. Dieses Mal war der Ablauf ein anderer. Die Instrumenteninformation startete um 9 Uhr morgens.
Über einen Link auf der Website der Regionalen Musikschule Sissach gelangten interessierte Eltern und ihre Kinder zum Zoom-Meeting. Der Klick führte direkt zur Hauptsession mit Schulleiter Christian Schiess, Co-Schulleiter Christian Berger sowie Anna Ruch, Sekretärin der Regionalen Musikschule Sissach. Dort konnte man sagen, welches Instrument man genauer kennenlernen möchte. Von Anna Ruch wurde man dann in die entsprechende Videokonferenz weitergeleitet.
Schon im Voraus hatte die Musikschule auf ihrer Website Videos der Lehrpersonen zu den verschiedenen Instrumenten aufgeschaltet. Dort fand sich auch ein Zeitplan für die Veranstaltung am Samstag. Von 9 bis 10 Uhr konnte man Klavier, Keyboard, Harfe und Akkordeon kennenlernen. In der Stunde darauf standen die Lehrpersonen von Gitarre, E-Gitarre, E-Bass, Violine, Viola und Violoncello für Fragen zur Verfügung. Von 11 bis 12 Uhr konnte sich einschalten, wer an Schlagzeug, Saxofon, Klarinette, Oboe, Fagott, Querflöte, Blockflöte, Trompete, Kornett, Waldhorn, Posaune oder Gesang interessiert ist.
22 Instrumente in drei Stunden
Ursprünglich hätte die Instrumenteninfo am 25. April stattfinden sollen. Durch die Coronavirus-Massnahmen musste eine neue Idee her, wie der Anlass in anderer Form umgesetzt werden kann. Für die RMS ist die Instrumenteninformation ein wichtiges Mittel, um sich zu präsentieren und gleichzeitig Kinder für das Erlernen eines Instruments zu begeistern.
Erfahrungsgemäss kämen 90 Prozent der Anmeldungen erst wenige Tage vor Ablauf der Anmeldefrist, sagt Musikschulleiter Christian Schiess. Die Wochen davor sind entscheidend, wie hoch die Zahl der Anmeldungen sein wird.
Unentschlossenen kann die Instrumentenpräsentation helfen, sich definitiv für ein Musikinstrument zu entscheiden. Eltern gibt sie zudem die Möglichkeit, Fragen zum Unterricht zu stellen oder eine Schnupperlektion zu vereinbaren. Rund 25 Interessierte haben sich am Samstag eingeschaltet.
Dies entspreche ungefähr der Hälfte der Gäste, die normalerweise den Anlass vor Ort besuchen, so Schiess. Auch die Videos auf der Website scheinen mit 60 bis 100 Klicks gut anzukommen. Statt selbst auszuprobieren, konnten die Kinder dieses Mal nur zuschauen und zuhören.
Trotz der fehlenden Interaktivität lauschten einige von ihnen gebannt und wollten allerhand Dinge wissen, die ihnen die Lehrpersonen geduldig beantworteten. Viele Kinder hatten eine ganze Liste von Instrumenten, die sie sich anschauen wollten. Einige sassen mit dem Tablet am Küchentisch. Andere Familien verfolgten das Zoom-Meeting im Fernsehen vom Sofa aus, was an einen gemütlichen Filmabend erinnerte.
Drei Meter Distanz für Bläser
Seit vergangener Woche dürfen die Lehrpersonen der Regionalen Musikschule Sissach wieder in ihren Räumen unterrichten – mit einigen Einschränkungen. So dürfen nicht mehr als fünf Personen zur selben Zeit in einem Raum sein. Das heisst, dass rund die Hälfte der 20 Ensembles zurzeit gestaffelt üben. Und bei den Blasinstrumenten muss ein Abstand von 3 Metern eingehalten werden.
Trotzdem empfindet Christian Schiess die Rückkehr zum normalen Unterricht als eine Erleichterung: «Das Wichtigste ist es, den sozialen Kontakt vor Ort wieder zu haben.» Und so praktisch Videokonferenzen für den Fernunterricht auch waren, nichts könne den echten Klang eines Instruments ersetzen.