Unterwegs mit den Sternsingergruppen
Seit 20 Jahren ziehen Anfang Januar die Sternsinger in Sissach, Itingen und Diepflingen für einen guten Zweck um die Häuser. Ein Jubiläum mit einer kulinarischen Überraschung und einem kurzen Blick in die Vergangenheit.
Sander van ...
Unterwegs mit den Sternsingergruppen
Seit 20 Jahren ziehen Anfang Januar die Sternsinger in Sissach, Itingen und Diepflingen für einen guten Zweck um die Häuser. Ein Jubiläum mit einer kulinarischen Überraschung und einem kurzen Blick in die Vergangenheit.
Sander van Riemsdijk
Es kann ganz schön anstrengend sein im Anzug einer Königin oder eines Königs. Mit einem Stern in der Hand ziehen sie in einer Sternsinggruppe von Haus zu Haus. An jeder Haustür, die sich öffnet, singen sie ein Weihnachtslied und überbringen gute Neujahrswünsche. Alle Jahre wieder – und dieses Jahr im Rahmen des runden Jubiläums mit einer speziellen Note. Das traditionelle Sternsingen ist ein fester Bestandteil im Religionsunterricht und ein Gemeinschaftswerk der katholischen Pfarrei und der reformierten Kirche Sissach. Vor genau 20 Jahren wurde es in Itingen und Sissach als besonderer Anlass zur Jahrtausendwende geschaffen. Seit ein paar Jahren wird auch in Diepflingen gesungen.
«Wir wollten miteinander am Anfang des Jahres 2000 ein Zeichen gegen die Mutlosigkeit und die Angst vor dem neuen Jahrzehnt setzen», erläutert Pfarrer Daniel Wüthrich. Die damalige gemeinsame Initiative der beiden Kirchen, die das Sternsingen ins Leben riefen, ist unterdessen in den drei Dörfern zur Tradition geworden.
Das Brauchtum wird jedes Jahr unter dem Motto «Kinder für Kinder» durchgeführt, wie Daniel Wüthrich sagt. Der Ertrag geht alternierend an eine Institution oder Stiftung, die sich für das Wohl von Kindern einsetzt. Und dies mit grossem Erfolg. Insgesamt sind so seit Anfang des Sternsingens bereits mehr als 100 000 Franken zusammengekommen. Dieses Jahr gingen 7800 Franken an die Stiftung Denk an mich, die sich für Kinder mit einer Behinderung engagiert.
Rund 130 Kinderstimmen
Am Mittwoch versammelten sich nach eingetretener Dunkelheit um 17.30 Uhr rund 130 Kinder im Alter zwischen 7 und 12 Jahren zur Aussendungsfeier in der reformierten Kirche, um sich anschliessend aufgeteilt in etwa 30 Sternsingergruppen auf den Weg zu den Haustüren zu machen.
Lisa, Alma, Eliane und Lea aus der Klasse 5b vom Schulhaus Bützenen waren, von einer erwachsenen Person begleitet, für den Bergweg eingeteilt. Fröhlich gelaunt ging es von Tür zu Tür. Aus jubilierendem Anlass und als Dank für ihre Spende wurden die Menschen mit den besten Wünschen für das neue Jahr bedacht, nicht nur mit dem Lied «Chumm, mir wäi es Liecht aazünde», sondern als kulinarische Überraschung im Rahmen des Jubiläums auch mit einem Änisbrötli-Stern. Mit einen reflektierenden Stern umgehängt, den sie behalten durften, besuchten sämtliche Sternsingergruppen in rund zwei Stunden etwa 500 Häuser.
Nach erhaltener materieller Spende verewigten sie den Besuch mit dem lateinischen Segensspruch «Christus mansionem benedicat» (Christus segne dieses Haus) mit Kreide oder als Kleber an den Haustüren. Müde, aber sichtlich zufrieden durften die Sternsinger im Anschluss an das Singen die wiederum von der Bäckerei Gunzenhauser gespendeten Dreikönigskuchen und warme Getränke in Empfang nehmen.