Nicht mehr durch die Maschen fallen
07.11.2019 BaselbietNeues Zentrum für Brückenangebote in Muttenz
Der Landrat hat im März entschieden, dass es ab dem Schuljahr 2020/21 im Baselbiet ein Zentrum für Brückenangebote (ZBA BL) in Muttenz geben soll. Damit werden die schulischen Brückenangebote, Vorlehren, ...
Neues Zentrum für Brückenangebote in Muttenz
Der Landrat hat im März entschieden, dass es ab dem Schuljahr 2020/21 im Baselbiet ein Zentrum für Brückenangebote (ZBA BL) in Muttenz geben soll. Damit werden die schulischen Brückenangebote, Vorlehren, Vorkurse und die Integrations- und Berufsvorbereitungsklassen vereinfacht und organisatorisch zusammengeführt.
Thomas von Felten
Eine berufliche Ausbildung ist eine der wesentlichen Voraussetzungen, damit junge Menschen ihr Leben erfolgreich gestalten und meistern können. Alle, die durch die Maschen fallen, werden keiner qualifizierten Arbeit nachgehen können und sind gefährdet, aus dem Arbeitsmarkt in die Sozialhilfe zu fallen. Aus diesem Grund ist es nicht nur ein kantonales, sondern auch nationales Ziel, die Abschlussquote auf der Sekundarstufe II auf 95 Prozent zu erhöhen. Der Kanton Basel-Landschaft ist mit einer Quote von 92,3 Prozent auf einem guten Weg. Verschiedene Massnahmen sollen dazu dienen, dass das Ziel von 95 Prozent erreicht werden kann.
Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass von der Sekundarschule der Direkteinstieg in die Sekundarstufe II mit einer Berufslehre oder weiterführenden Schule möglich ist. Die Bildungsharmonisierung legt in der Sekundarschule mit der Stundentafel und dem Lehrplan Volksschule BL ein grösseres Gewicht auf die berufliche Orientierung und den Anschluss an die Sek II. Die Fachpersonen «BerufsWegBereitung» (BWB) unterstützen in der Sekundarschule die Schülerinnen und Schüler, die Schwierigkeiten haben bei der Berufsfindung und der Lehrstellensuche. Dadurch können die Schülerinnen und Schüler, deren Anschluss gefährdet ist, am Übergang von der Sekundarstufe I in die Sekundarstufe II erfasst werden. So fallen keine Jugendlichen mehr durch die Maschen des Systems. Jugendliche ohne Anschlusslösung nach der Sekundarschule werden aufgefangen und können ein sogenanntes Brückenjahr absolvieren, in dem sie intensiv auf den beruflichen Einstieg vorbereitet werden.
Der Landrat des Kantons Basel-Landschaft hat im März dieses Jahres einstimmig entschieden, dass er für eine gute individuelle und zielgerichtete Förderung dieser Jugendlichen das Übergangsjahr mit dem Zentrum für Brückenangebote (ZBA BL) ab dem Sommer 2020 neu aufstellen und positionieren will. Das kvBL übernimmt mit einer Leistungsvereinbarung vom Kanton diese herausfordernde Aufgabe in enger Kooperation mit der Hauptabteilung Berufsbildung und Beratung.
Bis anhin konnten Jugendliche aktiv und bewusst im Sinne eines Laufbahnentscheids mit einem Brückenangebot ein zusätzliches Schuljahr absolvieren. Künftig werden nur noch Jugendliche ins ZBA BL aufgenommen, wenn sie trotz nachgewiesenen Bemühungen keine realistische Anschlusslösung gefunden haben.
Thomas von Felten ist Leiter Berufs-, Studien und Laufbahnberatung und Berufsintegration Basel-Landschaft