Spitzenköche rühren Risotto
05.09.2019 Bezirk Sissach, SissachGilde-Koch Silvan Degen und seine Helfer bereiten am Samstag in der Sissacher Begegnungszone Risotto zu und verkaufen es zugunsten von MS-Betroffenen. Mit dem Kochtag soll die Grenze von 2 Millionen Spenden-Franken überschritten werden.
Jürg Gohl
Normalerweise steht ...
Gilde-Koch Silvan Degen und seine Helfer bereiten am Samstag in der Sissacher Begegnungszone Risotto zu und verkaufen es zugunsten von MS-Betroffenen. Mit dem Kochtag soll die Grenze von 2 Millionen Spenden-Franken überschritten werden.
Jürg Gohl
Normalerweise steht Gildekoch Silvan Degen aus Thürnen in der Küche seines Restaurants Sonne in Reigoldswil oder er versorgt das Schwimmbad Sissach kulinarisch. Doch am kommenden Samstag rührt er im westlichen Eingangsbereich der Begegnungszone ab 10.30 Uhr für rund vier Stunden Risotto an. Unterstützt wird er von zwei weiteren Gilde-Mitgliedern, Jean-Daniel Moix vom Gasthof Schlüssel in Reinach und Eli Wengenmaier vom Restaurant-Hotel Eichberg in Seengen sowie von weiteren Helfern.
In dieser Zeit möchten sie möglichst viele Risotto-Portionen verkaufen. Denn die Gildeköche, die diesen gesamtschweizerischen Aktionstag zum inzwischen 22. Mal durchführen und damit jeweils rund 100 000 Franken einnehmen, haben sich dieses Mal zum Ziel gesetzt, die Sammelgrenze von total 2 Millionen Franken zu knacken. Das Geld geht zur Hauptsache an die Schweizerische MS-Gesellschaft, die MS-Betroffene und die Forschung im Kampf gegen die neurologische Erkrankung unterstützt. Die Gesellschaft wird ebenfalls vor dem Laden von Muff Haushalt vertreten sein, um über ihre Arbeit und die Krankheit zu informieren.
Insgesamt wird am Samstag zeitgleich in 19 weiteren Städtchen und Städten gekocht, dazu kommen zehn weitere an einem anderen Datum. Doch in diesem Jahr wird der Stand in Sissach der einzige in den beiden Basel sein.
Silvan Degen wehrt sich dagegen, dies nun als Zeichen eines nachlassenden Interesses unter den Mitgliedern der Gilde zu interpretieren, einer Vereinigung etablierter Schweizer Gastronomen. «Im Gegenteil. Gesamtschweizerisch ist das ein Riesenanlass», sagt er, «und die Beliebtheit steigt.»
Das kann er an einem Beispiel belegen. Vor einem Jahr verkaufte man an seinem Stand neben frisch zubereiteten Portionen auch Säckchen mit Risotto, die bei den Passanten als Vorrat oder als Geschenk Anklang fanden. Als Degen kürzlich erneut Säckchen bestellen wollte, waren sie bereits vergriffen. Im Vergleich zum Vorjahr möchte er auch mehr Sitzgelegenheiten anbieten, da vor einem Jahr trotz mässigen Wetters kaum ein Platz frei war.
Es ist nicht zu überhören, dass sich der «Sonne»-Gastgeber auf den Tag freut. Einmal, so erinnert er sich, stand er sogar hinter der Risotto-Pfanne, obwohl er abends eine grosse Hochzeitsgesellschaft zu bewirten hatte. Mit viel Willen und Organisation liess sich selbst diese Situation bewältigen. «Für einen Wirt ist es ohnehin immer wichtig und wertvoll, sich aus seiner Küche hinaus zu den Leuten zu begeben.»
Dass er sich voll motiviert hinter den Gilde-Kochtag stellt, ist auf einen anderen Grund zurückzuführen. Schon zwei Mal seien Lehrlinge, mit denen er sehr zufrieden gewesen sei, an MS erkrankt. Sie mussten ihre Arbeit aufgeben, erzählt er. «Das nahm mich damals völlig mit.»
Risotto-Kochtag, Samstag, 7. September, 10.30 bis 14.30 Uhr, Begegnungszone vor Muff Haushalt, Sissach.
Zugunsten der MS-Gesellschaft.