Mit neuem Produzenten zum Durchbruch
09.08.2019 Baselbiet, Tecknau, KulturMike Schüpbach möchte mit seiner Musik um die Welt reisen
Mike Schüpbachs Musikkarriere soll endlich durchstarten. Was Baschi und Ira May schafften, soll durch einen italienischen Starproduzenten auch bei ihm möglich sein. Der Tecknauer gab sogar seine Karriere im Marketing auf, um ...
Mike Schüpbach möchte mit seiner Musik um die Welt reisen
Mike Schüpbachs Musikkarriere soll endlich durchstarten. Was Baschi und Ira May schafften, soll durch einen italienischen Starproduzenten auch bei ihm möglich sein. Der Tecknauer gab sogar seine Karriere im Marketing auf, um seinem Herzen zu folgen.
Sabri Dogan
Mike Schüpbach tänzelt auf dem Rasen vor der Pauluskirche in Basel für das Fotoshooting der «Volksstimme». Der Tecknauer Sänger der Band Mike Low hat Grosses vor. Für seine neue Single arbeitet er seit Kurzem mit einem neuen Produzenten zusammen, der für Künstler wie Phil Collins, Bonnie Tyler, die «Backstreet Boys» und Jose Carreras tätig war.
Mike Low, Sohn einer Amerikanerin und eines Thuners, bezeichnet sich als bunten Vogel. Als Kind sei es für ihn schwierig gewesen im ländlichen Tecknau. Er fühlte sich in den Tälern eingeengt. Er habe einfach anders getickt. Er sei aufgefallen und habe einen anderen Groove draufgehabt. Das habe er auch in Form blöder Sprüche zu spüren bekommen. Sein Primarlehrer witzelte einst im Unterricht über die englische Aussprache seines Vornamens «Michael».
Der Vater zweier Kinder siehts heute gelassen: «Ich hatte es bis zur Sekundarschule nicht einfach.» Eine Zeitlang habe er sich dem Oberbaselbiet sehr fern gefühlt, doch nun komme er seiner Heimat wieder näher. Er machte seither auch Musik mit Oberbaselbieter Musikern wie Ira May.
«Eine Prise Unbeschwertheit»
Seine Heimat sei das Oberbaselbiet und die weite Welt, sagt Schüpbach. Das sei kein Gegensatz. Er arbeite heute im Büro einer Baselbieter Baufirma. Die Leute seines Heimatkantons schätze er als bodenständig, echt und direkt ein. Damit fühle er sich verbunden, denn diese Charaktereigenschaften habe auch er. Und die will er mit seiner Musik in die Welt tragen.
«Ich möchte mit meiner Musik Menschen Freude bringen», sagt Mike Low. Wenn er mit seiner Band Konzerte gibt, fühle er sich auf der Bühne erst richtig wohl. Das nächste Mal steht er am 11. August am Gelterkinder Badi-Sommerferien-Abschlussfest auf der Bühne. Seine Konzerte sollen begeistern und die Menschen auflockern. «Eine Prise mehr Unbeschwertheit wäre im Alltag grossartig», findet Schüpbach.
Er sei auch nicht immer gut drauf. «Wir alle haben unsere alltäglichen Probleme bei der Arbeit, in der Familie und müssen Ende Monat Rechnungen bezahlen», sagt er, «aber vielleicht sollten wir uns mehr auf das Jetzt konzentrieren.» Bei seinen Konzerten kann er die Unbeschwertheit der Menschen sehen und fühlen. «Das macht richtig Spass, wenn die Leute in meine Musik eintauchen und den Alltag vergessen».
In seiner Jugend machte Mike Low zusammen mit dem Baschi Musik. Er war der Pianist und Baschi der Gitarrist. Heute ist Baschi ein nationaler Star. Die Casting-Show Musicstar hat dem Gelterkinder zum Ruhm verholfen. Mike Low möchte auch von der Musik leben können und träumt von Tourneen durch die ganze Welt: «Sechs Monate mit meiner Familie im Gepäck durch die Welt touren und sechs Monate in meiner Heimat sein.» Das wäre der perfekte Mix für den ehemaligen Produktmanager einer Kosmetikfirma. Schliesslich sei es ihm immer nur darum gegangen, seinem Herzen zu folgen.
Der perfekte Mix
Seinen Job im Marketing gab er vor Jahren auf. Sicherheit war ihm wichtig, aber ein bunter Vogel braucht seinen Freiraum und seine Erfüllung. Er sattelte zum Kinesiologen um und arbeitet nun Teilzeit im Büro. «Das gibt mir und meiner Familie finanzielle Sicherheit und gleichzeitig nährt mein Musikerdasein meine Seele.»
Als Nächstes folgt die Veröffentlichung seiner Single. Tanzen wie die «Backstreet Boys»? Nein, verbiegen werde er sich nicht, aber er hoffe auf einen Boost-Effekt mit dem neuen Produzenten. Am Schluss werde er aber immer er selbst bleiben, denn sein Wesen sei mit seinen Texten und seiner Musik stark verbunden. Die vor ein paar Jahren erschienene Single «To Be Free» zeige, wie er ticke: «Musik machen ist für mich eine Herzensangelegenheit. Ich verzichte lieber auf viel Geld, bleibe mir treu und sehe dafür vor der Bühne Menschen, die mit meiner Musik den Alltag vergessen, anstatt gekünstelt zu sein.»
Badi-Sommerferien-Abschlussfest, Sonntag, 11. August, Freibad Gelterkinden. 9 Uhr Brunch; 12 Uhr Grill; 14 Uhr Volleyball-Plauschturnier; 15 Uhr Bekanntgabe des Kinderwettbewerbs «Unsere Krake braucht einen Namen». Ab 14 Uhr Live-Musik mit «Station Four», zeitweise mit Special-Guest Mike Low.