«Die vielleicht beste Kopie»
06.08.2019 Bezirk Sissach, SissachMineralquelle Eptingen AG bringt mit Pepita-Cola ein neues Produkt auf den Getränkemarkt
Seit diesem Sommer gibt es eine Cola aus Sissach. Die Mineralquelle Eptingen AG produziert eine neue Pepita-Cola – das Getränkekonzentrat kommt aus Heidelberg, dazu werden in der hiesigen Produktion ...
Mineralquelle Eptingen AG bringt mit Pepita-Cola ein neues Produkt auf den Getränkemarkt
Seit diesem Sommer gibt es eine Cola aus Sissach. Die Mineralquelle Eptingen AG produziert eine neue Pepita-Cola – das Getränkekonzentrat kommt aus Heidelberg, dazu werden in der hiesigen Produktion neben weiteren Zutaten Zucker sowie das Eptinger Mineralwasser beigefügt.
Daniel Schaub
Bis vor einigen Jahren hat Coca-Cola den Schweizer Markt absolut beherrscht. Doch in letzter Zeit kommen immer mehr neue, kleinere Cola-Produkte auf den Markt. Das «Vivi-Kola» erlebt eine Renaissance, Grossverteiler Coop hat eine Cola-Eigenmarke ins Sortiment genommen – und nun gibt es auch eine Cola aus dem Oberbaselbiet, die Pepita-Cola der Mineralquelle Eptingen AG. «Die Akzeptanz für alternative Cola-Getränke ist grösser geworden. Und in der Nordwestschweiz hat es sicherlich Platz für ein Cola-Produkt mit regionaler Verankerung», sagt Damaris Buchenhorner, in vierter Generation Verwaltungsratspräsidentin von Eptinger.
Die Rezeptur von Pepita-Cola schliesst an das «Baerg Goggi» an, das die Firma zwischen 2017 bis zum Beginn des aktuellen Jahres vertrieben hatte. Geschmacklich kam das Getränk zwar sehr gut an, sagt Buchenhorner, doch die Akzeptanz am Markt entsprach nicht den Vorstellungen.
Doppelter Umsatz angestrebt
Mit der Integration in die Pepita-Linie, die neben dem klassischen Grapefruit-Getränk auch die früheren Eptinger-Marken «Toco» (Orange) und «Sissa» (Citro) umfasst und den Papagei als unverwechselbares Erkennungsmerkmal auf sich trägt, erhofft sich die Mineralquelle eine stärkere Marktpräsenz. Noch vor einigen Jahren, als die Cola-Produktion in Lostorf aufgegeben worden war, sei die Zeit nicht reif gewesen für diesen Schritt, erklärt Buchenhorner und stellt in Aussicht, dass «wir den Umsatz gegenüber dem ‹Baerg Goggi› mindestens verdoppeln wollen».
Die Cola aus dem Oberbaselbiet basiert auf einem Getränkekonzentrat, das von der spezialisierten Firma ADM Wild im deutschen Heidelberg bezogen wird. Die Unternehmung ist weltweit tätig. Das Konzentrat wird in Sissach mit Zucker zu einem Sirup verarbeitet, dazu werden weitere – geheime – Zutaten gegeben und schliesslich mit Mineralwasser aus der 417 Meter tief gelegenen Eptinger Quelle und Kohlensäure angereichert. Geschmacklich zieht Buchenhorner den Vergleich zu «einem Hauch eines Goggifröschli, der aber rasch verschwindet». Der Selbstversuch bringt eine gute Frische, gut dosierte Kohlensäure und im Vergleich zum Original einen etwas geringeren Schaumeffekt zu Tage. «Die Cola kommt bei den Konsumenten sehr gut an», sagt Buchenhorner und ergänzt: «Es ist die vielleicht beste Kopie, auf jeden Fall aber eine Topalternative zu den grossen Cola-Anbietern.» Zur Markteinführung wurde sie auch an verschiedenen regionalen Events, wie zum Beispiel an der Tour-de-Suisse-Etappenankunft in Arlesheim, angeboten.
Weniger Zuckergehalt
Das Pepita-Cola und die Zero-Variante gibt es in der 0,5-dl-PET-Flasche und im 0,33-dl-Glasgebinde, in der Litervariante entfällt das Zero. Die Glasgebinde richten sich im Design nach den im vergangenen Jahr eingeführten, eleganten Mineralwasserflaschen. Die neue Abfüllanlage – eine Investition von rund 5 Millionen Franken – macht diese Nutzung nun auch für die Cola-Produkte möglich. Diese dienen der Mineralquelle weiterhin als Ergänzung im Sortiment, bei dem das Eptinger Mineralwasser in drei Farben mit 80 Prozent der jährlich produzierten Getränkeflaschen immer noch den Hauptanteil des Umsatzes ausmacht.
Ein grösseres Projekt hat die Mineralquelle Eptingen AG für ihre Süssgetränke der Pepita-Linie bereits in Angriff genommen. «Wir wollen den Zuckergehalt um 10 bis 15 Prozent reduzieren», so Buchenhorner. Das sei ein Balanceakt, denn in jedem Produkt, dem Zucker entzogen wird, geht auch ein Stück Volumen und Geschmack verloren, was anderweitig kompensiert werden muss, um weiter einen runden Geschmack zu gewährleisten. «Wir sind auf gutem Weg. Die erste Testmischung schmeckte ausgezeichnet, nun geht es an den Feinschliff», so Buchenhorner.