Veterinäramt nimmt Hund in Gewahrsam
In Tenniken sind vergangene Woche ein dreijähriges Kind und eine 37-jährige Frau Opfer einer Hundeattacke geworden. Beide mussten mit Bisswunden ins Spital eingeliefert werden. Das Veterinäramt hat den Hund in Gewahrsam ...
Veterinäramt nimmt Hund in Gewahrsam
In Tenniken sind vergangene Woche ein dreijähriges Kind und eine 37-jährige Frau Opfer einer Hundeattacke geworden. Beide mussten mit Bisswunden ins Spital eingeliefert werden. Das Veterinäramt hat den Hund in Gewahrsam genommen.
yzo./sda. Am Rande der Tenniker Gemeindeversammlung vom Dienstagabend zeigte Gemeindepräsidentin Sandra Bätscher Verständnis für die emotional geführte Debatte um die Hundeattacke, die sich vergangenen Donnerstag zugetragen hatte. «Die Betroffenheit in der Gemeinde ist gross. Und natürlich waren die Leute besorgt, ob der Hund im Dorf bleiben wird», sagt Bätscher. «Wir standen daher in Kontakt mit dem Kanton und sind sicher, dass eine sorgfältige Abklärung des Tieres stattgefunden hat.»
Eine Anzeige wegen früherer Attacken auf andere Hunde liege gegen den Schäferhund nicht vor, weiss Bätscher. In einigen Medien hatten Tenniker Bewohner angedeutet, dass es bereits Bisse gegen andere Hunde gegeben habe.
Die Hundeattacke wurde am Dienstag von der «Basler Zeitung» publik gemacht. Zugetragen hatte sich der Vorfall im Garten der Besitzerin eines Deutschen Schäferhunds, die wegen Abwesenheit eine Bekannte darum gebeten hatte, den Hund ins Freie zu lassen. Im Garten griff die Hündin zunächst das dreijährige Kind an und verletzte dieses am Bein und am Gesäss. Als die 37-jährige Frau intervenierte, attackierte das Tier auch diese und fügte ihr mehrere Bisswunden zu. In welcher verwandtschaftlichen Beziehung das Kind und die Frau stehen, wollte die Polizei nicht sagen.
Hund in Gewahrsam
Nachbarn, welche die Hundeattacke mitbekommen hatten, eilten den Verletzten zu Hilfe. Das Kind wurde von der Sanität ins Spital gebracht und konnte dieses nach Auskunft der Baselbieter Polizei bereits wieder verlassen. Die Frau hingegen, die von der Rega ins Spital geflogen wurde, hatte sich derart schwere Verletzungen zugezogen, dass sie sich nach wie vor in Spitalpflege befindet.
Das Amt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen Basel-Landschaft hat den Deutschen Schäferhund in Gewahrsam genommen. In seiner Medienmitteilung heisst es: Festzuhalten sei, dass der Hund in der Verhaltensüberprüfung grundsätzlich kein aggressives Verhalten, jedoch bei gezielten Reizen eine hohe Angriffsbereitschaft gezeigt habe. Aufgrund dieser Feststellungen sei entschieden worden, dass der Hund nicht mehr zu den Besitzern zurückgeht. Der Hund befinde sich zurzeit an einem geeigneten Ort und sei unter professioneller Betreuung. Es wurde vereinbart, den Ort nicht zu kommunizieren. Das Veterinärwesen wird nach vollständig erfolgten Abklärungen über das Schicksal des Hundes abschliessend entscheiden.
Ob die Attacke für die Hundebesitzerin ein juristisches Nachspiel haben wird, ist noch offen. Nach Auskunft eines Polizeisprechers prüft die Baselbieter Staatsanwaltschaft, ob sie ein Strafverfahren einleiten will.