Böse Überraschung zur Mittagszeit
06.06.2019 Bezirk Sissach, OltingenGrossbrand an der Bauerngasse
In Oltingen ist am Dienstag eines der älteren Bauernhäuser an der Bauerngasse durch einen Grossbrand grösstenteils ein Raub der Flammen geworden. Die Anwohner sind geschockt, aber froh, dass keine Menschen und Tiere verletzt worden ...
Grossbrand an der Bauerngasse
In Oltingen ist am Dienstag eines der älteren Bauernhäuser an der Bauerngasse durch einen Grossbrand grösstenteils ein Raub der Flammen geworden. Die Anwohner sind geschockt, aber froh, dass keine Menschen und Tiere verletzt worden sind.
Peter Stauffer
Marcel Buess aus Wenslingen wollte am Dienstag kurz nach zwölf Uhr mit seiner Familie zum Mittagessen nach Anwil fahren. Schon bevor er die ersten Häuser beim Dorfeingang von Oltingen erreichte, fiel ihm eine ungewohnte, noch relativ kleine Rauchwolke auf. Als er um die letzte Kurve in Richtung Schulhaus bog, sahen er und seine Frau, dass bei der Ecke einer Scheune an der Bauerngasse Flammen emporzüngelten. Buess realisierte sofort, dass da Not am Mann war. Via Nummer 118 löste er Alarm aus. Dieser ging beim Kanton um 12.11 Uhr ein, wie die Polizei mitteilt.
Zusammen mit herbeieilenden Anwohnern sorgten Buess und seine Frau dafür, dass die Bewohner des Hauses und die sich auf der Weide befindlichen zwei Pferde das Haus und seine unmittelbare Umgebung verliessen. Schon nach kurzer Zeit trafen das Tanklöschfahrzeug «Grisu» des Feuerwehrverbunds Wenslingen-Oltingen und bald auch die Stützpunktfeuerwehr Sissach am Brandplatz ein. Die Flammen loderten unterdessen schon meterhoch und die Scheune stand im Vollbrand.
Dicke schwarze Rauchwolken stiegen empor. Die Flammen griffen auch auf den Wohnteil des Hauses über. Nach rund einer Stunde war das Feuer unter Kontrolle. Die Löscharbeiten dauerten aber bis in den Nachmittag hinein an. Rund dreissig Personen des Verbunds Oltingen-Wenslingen waren neben den Feuerwehrangehörigen der Stützpunktfeuerwehr im Einsatz.
Verlust – auch für das Dorfbild
Am Abend bot der Brandplatz ein Bild der Zerstörung. Geschwärzte und verkohlte Balken, der Hausplatz von Ziegelstücken übersät, der Dachstock des Wohnhauses ausgebrannt und von der Scheune nur nach jämmerliche Mauerstücke. Die Löschmannschaft, ziemlich erschöpft und geschockt vom Geschehen, erledigte erste Retablierungs- und Aufräumarbeiten. Es wurde eine fünfköpfige, mit Wärmebildkamera ausgerüstete Brandwache für die Nacht zusammengestellt. Gemeindepräsident Stefan Eschbach ist einerseits froh, dass keine Menschen zu Schaden gekommen sind, andererseits findet er, dass die Zerstörung des fast 270-jährigen Hauses mit Scheune ein erheblicher Verlust für das Dorfbild sei. Er zeigt sich nicht überrascht von der Tatsache, dass die Nachbarschaftshilfe und die gegenseitige Unterstützung ausgezeichnet geklappt haben. Das sei in Oltingen selbstverständlich.Auch die Zusammenarbeit innerhalb des Feuerwehrverbunds funktioniere nicht nur beim Brandfall, sondern auch in den Übungen hervorragend, sagt ein Offizier der Feuerwehr.
Die fünf Bewohner des geschädigten und zurzeit nicht mehr bewohnbaren Hauses haben im Dorf Unterkunft gefunden. Der Sachschaden bewegt sich im sechsstelligen Rahmen, wie die Polizei schreibt. Die Brandursache wird noch untersucht.