Nach drei gescheiterten Versuchen folgt die Erlösung
Happy-End für die 327-Seelen-Gemeinde: In Hersberg sind wieder alle drei Sitze im Gemeinderat besetzt. Zwei langjährige Dorfbewohner haben sich für den vakanten Sitz beworben, das Ergebnis fiel deutlich aus.
Anna ...
Nach drei gescheiterten Versuchen folgt die Erlösung
Happy-End für die 327-Seelen-Gemeinde: In Hersberg sind wieder alle drei Sitze im Gemeinderat besetzt. Zwei langjährige Dorfbewohner haben sich für den vakanten Sitz beworben, das Ergebnis fiel deutlich aus.
Anna Uebelhart
Die Hersberger können aufatmen: Ihr Gemeinderat ist wieder komplett. Am Sonntag ist Dieter Reimann mit 85 von 135 gültigen Stimmen zum neuen Gemeinderat gewählt worden. Sein Gegner, Landwirt Christian Gürtler, hat 45 Stimmen erhalten. Dass das Ergebnis so deutlich ausfallen wird, damit hat der frisch gewählte Gemeinderat nicht gerechnet, doch er war von Anfang an zuversichtlich: «Ich habe gehofft, dass die Wahl so ausgeht und freue mich über den Sieg.» Abgesehen davon, dass er weniger zu Hause sein werde, bleibe in seinem Alltag alles beim Alten.
Dass der Platz neben den amtierenden Gemeinderätinnen Andrea Born und Iris Allenspach nach drei erfolglosen Wahlversuchen wieder besetzt ist, sorgt für allgemeine Erleichterung. Obwohl die Gemeinde mit zwei Gemeinderätinnen beschlussfähig war, stand die Befürchtung im Raum, Hersberg könnte wieder unter Fremdverwaltung kommen. Das war im September 2008 der Fall, als der Kanton der Gemeinde aufgrund fehlender Beschlussfähigkeit der Exekutive die Selbstverwaltung für ein Jahr entziehen musste. Statthalter Erich Straumann, alt Regierungsrat und einst langjähriger Gemeindepräsident von Wintersingen, leitete dabei eine engere Zusammenarbeit mit Arisdorf ein und fand neue Gemeinderätinnen. Soweit wollte es Reimann nicht kommen lassen. Aus diesem Grund habe er sich entschieden zu kandidieren.
Noch kein Gemeindepräsident
Alle Sitze im Gemeinderat sind besetzt, eine Entscheidung steht noch aus. In einem erneuten Wahlverfahren soll geklärt werden, wer das Gemeindepräsidium übernimmt. Reimann würde sich für den Sitz als Gemeindepräsident sehr interessieren, äussert er sich gegenüber der «Volksstimme». Er könne den dafür nötigen Zeitaufwand erbringen. Sollte eine der Gemeinderätinnen das Amt ebenfalls anstreben, würde er ihr aber den Vortritt lassen.
Diese und andere noch bestehende Unklarheiten wird das Trio kommenden Montag an der ersten gemeinsamen Sitzung beseitigen. «Bis dahin geniesse ich noch Schonfrist», sagt Reimann lachend. Der frisch gebackene Gemeinderat ist gespannt auf die neue Aufgabe. Zu einer möglichen Gemeindefusion mit einer Nachbargemeinde, die an der im Dezember stattgefundenen Gemeindeversammlung ein zentrales Thema war, möchte er sich noch nicht gross äussern. Zuerst müsse abgeklärt werden, welche Vor- und Nachteile ein Zusammenschluss mit sich bringen würde und was das Volk sich wünscht.
Gestern hätten sich die drei Hersberger Gemeinderäte, Allenspach, Born und Reimann, bereits getroffen, um gemeinsam auf den Wahlsieg anzustossen, so Reimann. Das Geschäftliche wird kommenden Montag folgen.