Integration ist eine wichtige kantonale Aufgabe
25.11.2021 PolitikIch kann mich noch gut daran erinnern, wie ich damals im Kindergarten wöchentlich mit einigen anderen Kindern gemeinsam zum Deutschunterricht durfte. Auch wenn ich selbst schon in der Schweiz geboren wurde, hatte ich so die Möglichkeit, meine Deutschkenntnisse bereits in jungen ...
Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich damals im Kindergarten wöchentlich mit einigen anderen Kindern gemeinsam zum Deutschunterricht durfte. Auch wenn ich selbst schon in der Schweiz geboren wurde, hatte ich so die Möglichkeit, meine Deutschkenntnisse bereits in jungen Jahren zu verbessern und so dem Nachteil, dass ich zu Hause auch andere sprachliche Einflüsse hatte, entgegenzuwirken.
Durch solche Angebote und Massnahmen kann die Chancengleichheit gefördert werden und sprachliche Nachteile, die einem sonst auf allen Ebenen im weiteren Leben begegnen können, minimiert werden. Es gibt in unserem Kanton eine Vielzahl an Angeboten, um die sprachlichen Barrieren bei Migrantinnen und Migranten abzubauen. Diese sind nicht nur für die Migrantinnen und Migranten selbst wichtig, sondern für uns als Gesellschaft. Sprache ist ein wichtiger Faktor für eine erfolgreiche Integration. Sie ermöglicht Verständigung im Alltag. Sie ermöglicht die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Sie ermöglicht den Besuch von Aus- und Weiter- bildungen. Und sie ermöglicht die Teilnahme am wirtschaftlichen Leben.
Das Kantonale Integrationsprogramm wurde in Zusammenarbeit mit Bund und Gemeinden erarbeitet. Über das sogenannte KIP werden spezifische Integrationsmassnahmen und -projekte in insgesamt acht Förderbereichen finanziert. Die Schwerpunkte liegen auf den Bereichen Sprache, Frühe Kindheit und Beratung. 80 Prozent der budgetierten Gelder werden dafür aufgewendet. Mehr als die Hälfte fliesst in die Verbesserung der Sprachkenntnisse.
Wer in unserem Kanton lebt, soll sich hier zu Hause fühlen und zu unserer Gesellschaft gehören. Dafür ist eine erfolgreiche Integration notwendig. Das KIP fördert Chancengleichheit durch Beratungen, Sprachbildungs- und Frühförderangebote. Investition in eine erfolgreiche Integration ist auch eine nachhaltige Investition in unsere Zukunft. Wir können so Menschen besser in den Arbeitsmarkt integrieren, was die Gemeinden nicht nur finanziell entlastet, sondern auch zu mehr Steuereinnahmen führt.
Das KIP ist die Weiterführung des bewährten Integrationsprogramms. Die Weiterführung des Programms ist ausgewogen und gemeinsam mit den Gemeinden, die einen grossen Teil der Integrationsaufga- ben wahrnehmen, ausgearbeitet worden. Eine Ablehnung des KIP würde die kantonale und kommunale Integrationsarbeit erschweren. Zudem würde die Finanzierung von sehr viel tagtäglicher Integrationsarbeit im Baselbiet wegfallen: Das bestehende Engagement von Vereinen und NGOs könnte nicht weitergeführt werden.
Kurz und gut: Integration ist eine wichtige kantonale Aufgabe. Mit einem Ja zum KIP ermöglichen wir, dass der Kanton, die Gemeinden und die Vereine ihr Integrationsprogramm aufrechterhalten können und so ermöglichen wir unseren Migrantinnen und Migranten eine Teilnahme am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben.
In der «Carte blanche» äussern sich Oberbaselbieter National- und Landratsmitglieder sowie Vertreterinnen und Vertreter der Gemeindebehörden zu einem selbst gewählten Thema.