Ausgaben von fast 100 Millionen Franken für höhere Quote
vs./sda. Der Bundesrat geht in die Impfoffensive: Mit knapp 100 Millionen Franken will er in den kommenden Monaten dafür sorgen, dass die Impfquote schneller steigt. Nicht zu den beschlossenen Massnahmen gehören ...
Ausgaben von fast 100 Millionen Franken für höhere Quote
vs./sda. Der Bundesrat geht in die Impfoffensive: Mit knapp 100 Millionen Franken will er in den kommenden Monaten dafür sorgen, dass die Impfquote schneller steigt. Nicht zu den beschlossenen Massnahmen gehören die 50-Franken-Gutscheine für Überzeuger.
Die Konsultation habe gezeigt, dass die Kantone eine 50-Franken-Belohnung für Impf-Motivatoren ablehnten, sagte Gesundheitsminister Alain Berset vor den Medien. Der Entscheid für die Impfung solle nicht durch Druck oder durch monetäre Anreize gefällt werden, sondern aus gesundheitlichen Überlegungen und aus Solidarität, lautete der Tenor aus den Kantonen. Berset hatte die Idee der Belohnung vor zwei Wochen selbst als «unkonventionell» bezeichnet. Forscher sagten, es sei möglich, dass sich die Impfquote mit diesen anvisierten Impfgutscheinen erhöhen lasse. Eine Evidenz sei aber schwierig nachzuweisen.
Auch ohne Gutscheine besteht die vom Bundesrat beschlossene Impfoffensive aus mehreren Pfeilern: aus einer nationalen Impfwoche vom 8. bis 14. November, aus einer Aufstockung von mobilen Beratungs- und Impfstellen und aus einem neuen Beratungsangebot mit geschulten Personen für individuelle Gespräche. Dadurch sollen Unentschlossene zu einem positiven Impfentscheid bewogen werden. Derzeit sei die Impfquote noch zu tief. Bei den erwachsenen Personen sind gut 71 Prozent vollständig geimpft. Damit die Massnahmen wie die Zertifikatspflicht aufgehoben werden könnten, wäre laut Bundesrat eine Quote von 80 Prozent bei den 18- bis 65-Jährigen und von 93 Prozent bei den über 65-Jährigen nötig.
Der Bundesrat ruft Kantone und Gemeinden dazu auf, lokale Informationsanlässe zu organisieren. Zudem solle die Zahl der mobilen Beratungs- und Impfstellen erhöht werden. Den Bund wird die neue Impfoffensive maximal 96,2 Millionen Franken kosten.