Kanton realisiert Rückhaltebecken, Firma setzt Gebäude darauf
Für ein neues Mischwasserbecken für Gelterkinden, Rickenbach und Ormalingen West in Böckten will der Regierungsrat 7,81 Millionen Franken ausgeben. Die Umweltschutz- und Energiekommission unterstützt die Landratsvorlage ...
Kanton realisiert Rückhaltebecken, Firma setzt Gebäude darauf
Für ein neues Mischwasserbecken für Gelterkinden, Rickenbach und Ormalingen West in Böckten will der Regierungsrat 7,81 Millionen Franken ausgeben. Die Umweltschutz- und Energiekommission unterstützt die Landratsvorlage einstimmig.
vs. Bei Regen vermögen Kläranlagen nur einen Bruchteil des Niederschlags, der via Kanalisation eingeleitet wird, zu verarbeiten. Grosse Teile der Abwässer fliessen dann zwar stark verdünnt, aber dennoch ungeklärt in die Gewässer – sofern sie nicht in Mischwasserbecken zurückgehalten und vorgereinigt werden können. Insbesondere der erste, am stärksten verschmutzte «Spülstoss» nach Regenfällen sollte zurückgehalten und später in eine Kläranlage eingeleitet werden, um die Gewässer zu schonen. Im Einzugsgebiet der ARA Ergolz 1 in Böckten sind bereits 10 solche Mischwasserbecken gebaut worden. Das 11. und mit einem Volumen von 1700 Kubikmetern zweitgrösste will der Regierungsrat in Böckten realisieren – für das Einzugsgebiet Gelterkinden, Rickenbach und Ormalingen-West mit 54 Hektaren versiegelter Fläche.
Von 23 geprüften Standorten sei einzig das Areal der Messag AG in Böckten infrage gekommen, heisst es in der Vorlage, die der Regierungsrat im Mai an den Landrat verabschiedet hat. Standortalternativen wären entweder technisch nicht machbar oder wirtschaftlich nicht vertretbar. Das Becken wird unterirdisch erstellt und soll der Messag als Fundament für eine geplante Betriebserweiterung dienen. Das Vorhaben des Kantons bringt für den Grundeigentümer gemäss Vorlage keine Nachteile.
Die Kosten sind mit 7,18 Millionen Franken vergleichsweise hoch. Gegenüber der Umweltschutz- und Energiekommission (UEK) wurde dies mit dem grossen Einzugsgebiet begründet, das teils längere Zuleitungen erfordere. Zu Buche schlügen zudem das erforderliche Zweikammersystem und das aufwändige hydraulische System in einem komplexen Kanalnetz, heisst es im gestern publizierten Kommissionsbericht. Die UEK empfiehlt die Vorlage mit 13 zu 0 Stimmen zur Annahme.