Zwei grosse Stimmen zu Gast in der Stadtkirche
vs. In der Konzertreihe «Stimmen zu Gast» in der Stadtkirche Liestal singt die Sopranistin Kathrin Hottiger zusammen mit dem Bariton Alexandre Beuchat Wolfs «Italienisches Liederbuch». In ihrer Karriere hat ...
Zwei grosse Stimmen zu Gast in der Stadtkirche
vs. In der Konzertreihe «Stimmen zu Gast» in der Stadtkirche Liestal singt die Sopranistin Kathrin Hottiger zusammen mit dem Bariton Alexandre Beuchat Wolfs «Italienisches Liederbuch». In ihrer Karriere hat Hottiger bereits mehrere Preise gewonnen und ist auf Opernbühnen in Moskau und Jerusalem aufgetreten. Zukünftige Engagements führen sie ins KKL Luzern, nach Bern-Bümpliz für eine Operettenproduktion und an die Bregenzer Festspiele.
Frau Hottiger, wie haben Sie als Künstlerin die vergangenen Monate erlebt?
Kathrin Hottiger: Als stetes Auf und Ab. Der Zeitpunkt der Pandemie war karrieretechnisch für mich richtig ungünstig, da wurde ich schon ausgebremst. Aber ich bin dankbar, denn ich beginne zu sehen, dass ich mir in den vergangenen Jahren ein stabiles Netz an Kontakten erarbeiten konnte, auf das ich zählen kann.
Sie haben einige Jahre in Sissach gelebt. Haben Sie noch eine Beziehung zum Baselbiet?
An meine Kindergartenzeit in der «Grienmatt» habe ich schöne Erinnerungen, mit einigen meiner damaligen Freunde bin ich immer noch in Kontakt. Mit meinen Eltern machen wir auch immer wieder «Heimwehausflüge» auf die Sissacher Fluh oder in den Ebenrain.
Welche Stationen führten zu Ihrer heutigen Tätigkeit?
Ich machte mein Studium in Luzern. Wichtig waren der Cesti-Wettbewerb in Innsbruck und auch die Erfahrungen am Wettbewerb «Neue Stimmen». Das Stipendium von Migros Kulturprozent hat mir viele Türen geöffnet.
Was fasziniert Sie an Hugo Wolfs Musik?
Wolfs Lieder empfinde ich als eine besondere Herausforderung. Er komponierte so vielschichtig und hatte ein gutes Händchen bei der Auswahl der Dichter, die er vertonte. Die Texte des «Liederbuchs» sind teilweise ganz schön rotzig, aber auch poetisch und zärtlich, und sie widerspiegeln so die verschiedenen Phasen einer Beziehung. Als junge Frau gefällt mir der durchaus feministische Zug meiner Figur, sie weiss genau, was sie will.
Heyses Texte, die dem «Liederbuch» zugrunde liegen, sind als Wechsel- oder Wettgesang angelegt, dienten der Werbung um einen Partner. Wie fliesst dies in Ihren Liederabend ein?
Wir haben uns dazu entschieden, dass sich Alexandre Beuchat und ich immer abwechseln zwischen den Liedern, sodass ein rasanter Wortwechsel entsteht. Man lernt sich kennen, verliebt sich, streitet sich und entliebt sich wieder. Ich freue mich auf die Dynamik in Liestal, die durch diese Anordnung entstehen kann, und darauf, wie wir uns spontan gegenseitig inspirieren werden.
Kathrin Hottiger und Alexandre Beuchat mit «Italienisches Liederbuch» von Hugo Wolf, Samstag, 19. Juni, 19.30 Uhr, in der Stadtkirche in Liestal. Werkeinführung um 18.30 Uhr durch Hans Peter Blochwitz.