Mit vollem Einsatz für den Dorfladen
04.06.2021 Augenschein, Titterten, GesellschaftWilli Wenger
In Titterten ist der Dorfladen nach wie vor ein Einkaufsmagnet für die Bevölkerung. Diese hat unlängst zum wiederholten Male bewiesen, dass ihr die Einkaufsmöglichkeit vor Ort viel wert ist. Im Rahmen einer Spendenaktion hat sie die Mittel ...
Willi Wenger
In Titterten ist der Dorfladen nach wie vor ein Einkaufsmagnet für die Bevölkerung. Diese hat unlängst zum wiederholten Male bewiesen, dass ihr die Einkaufsmöglichkeit vor Ort viel wert ist. Im Rahmen einer Spendenaktion hat sie die Mittel bereitgestellt, um die defekte Fleisch-Kühlvitrine wie auch die Klimaanlage zu ersetzen. «Ohne diese Hilfe hätten wir ein gröberes Problem gehabt», sagt André Bösiger, Präsident der Dorfladen-Genossenschaft. Er zeigt sich hocherfreut über die Solidarität seitens der Bevölkerung. Sie zeigt seit 26 Jahren, als der Laden aufgrund der Schliessung der damaligen Coop-Filiale im heutigen «Prima»-Gebäude eröffnet wurde, immer wieder grosse Solidarität gegenüber der Genossenschaft.
Die Konkurrenz der Grossverteiler und der Discounter sei gross, sagt Bösiger. Er weiss aber, dass die Titterterinnen und Titterter den Laden sehr schätzen. Dank deren Einkaufsverhalten sei es möglich, den notwendigen Umsatz zu erreichen. Dieser bewege sich zwischen 500 000 und 600 000 Franken. «Damit können wir überleben.»
Bösiger, der einst als Gründungspräsident tätig war, sagt zufrieden, dass aktuell alles stimme. «Im vergangenen Jahr verzeichneten wir, wohl aufgrund von Corona, einen Rekordumsatz.» Auf der anderen Seite seien die Aufwendungen aber erheblich gewesen. Bösiger weist auf die pandemiebedingten Mehrkosten hin, die sich in der Buchhaltung bei den «Rekordstunden» bemerkbar machten. «Ich will aber nicht jammern. In all den Jahren haben wir im Grossen und Ganzen immer, wenn auch teilweise nur knapp, schwarze Zahlen geschrieben.» Dies sei der Grund, dass der Genossenschaft keine grossen Reserven zur Verfügung stünden.
Keine Abwanderung zu Nachbarn
Der Zukunft sieht Bösiger mit Zuversicht entgegen, auch wenn in den Nachbargemeinden Arboldswil und Reigoldswil mit zwei neuen Läden Konkurrenz vorhanden ist. Er stelle keine Abwanderung fest, sagt der Präsident. Den brandneuen «Prima»- Laden in Arboldswil bezeichnet er als Ergänzung und rühmt ihn auch. Den «Denner» in Reigoldswil spüre er auch nicht wirklich. «Nein, wir können uns hier nicht beklagen.»
Auf 106 Quadratmetern Ladenfläche wird ein beachtliches Sortiment angeboten. Speziell sind die «Einheimischen-Regale» unweit der Kasse, die aufzeigen, dass man in Titterten sehr wohl die hiesigen Lieferanten berücksichtigt. Dies sind unter anderem Landwirte und Kleinstunternehmen, die Produkte wie beispielsweise Kirschen, Gemüse, Kartoffeln oder Backwaren von hoher Qualität liefern. Aber auch Blumen, Setzlinge sowie Gartenoder Büroartikel sind zu haben.
Der Einsatz in der anspruchsvollen Zeit, insbesondere den vergangenen gut 15 Monaten, habe sich gelohnt. Es habe sich gezeigt, dass die Bevölkerung klar hinter dem Engagement der Genossenschaft steht, ist Bösiger überzeugt: «Die Leute wollen den Laden.»
Als Vorsitzender der Genossenschaft ist Bösiger stolz auf das Ladenpersonal. Dieses arbeite vorbildlich. Leiterin Regina Fischer sei eine ausgezeichnete Führungspersönlichkeit, die seit über zehn Jahren den Laden mit Engagement und Herzblut führe. Sie ist dafür verantwortlich, dass ältere Einwohnerinnen und Einwohner von einem Heimlieferservice profitieren können. «Dieser Service wurde vor allem während des ersten Shutdowns gerne in Anspruch genommen», sagt Bösiger.