Radio Multikulti: Nur kein Mainstream
28.05.2021 Bezirk Sissach, Medien, Buus, KulturMatthias Blauenstein und sein Team spielen Musik aus aller Welt
In Buus wächst nicht nur Wein heran, sondern neuerdings auch ein Privatradio: Radio MK Multikulti. Geleitet wird es von Musikproduzent und Eventveranstalter Matthias Blauenstein.
Lukas Müller
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Matthias Blauenstein und sein Team spielen Musik aus aller Welt
In Buus wächst nicht nur Wein heran, sondern neuerdings auch ein Privatradio: Radio MK Multikulti. Geleitet wird es von Musikproduzent und Eventveranstalter Matthias Blauenstein.
Lukas Müller
In der alternativen Musik- und Kulturszene der Region ist Matthias Blauenstein vielen Menschen ein Begriff. Er war beim legendären «DRS 3»-Moderator François Mürner aktiv. Später produzierte er unter anderem die Musik von Paganini und verschiedenen Top-Dance-Acts. Mit Lori Glori, der Sängerin von DJ BoBo, pflegt er seit Jahren eine Freundschaft. Kurzum: Blauenstein ist musikalisch vielseitig, und bei den verschiedensten spannenden Projekten zuvorderst mit dabei.
Ab und zu wirkt der Mann etwas stürmisch, aber die von ihm ausgeheckten kulturellen Ideen haben Hand und Fuss. Vor einigen Jahren kristallisierte sich aus zwei bestehenden kleinen Radiostationen ein einziges Internet-Radio heraus, das auf den Namen Radio MK Multikulti getauft wurde. «MK steht für Musik und Kultur – eigentlicher Gründungstermin war ein Festival der Kulturen in Rheinfelden», präzisiert Matthias Blauenstein. Heute verfügt das Radio über drei Sendeorte – einen in Buus, einen in Wolfwil (SO) und einen in Basel.
Querbeet-Sound
«Ursprünglich ging es uns darum, mit dem Radio Leute anzuziehen, die vielleicht noch nicht so einen Bezug zu Musik aus aller Welt haben», erzählt Blauenstein. Das Radio spiele mainstreamigen Sound aus Afrika, Skandinavien, England sowie aus vielen anderen Regionen – und natürlich auch aus der Schweiz. Seit Jahren sei der Sender mit dem Festival der Kulturen verknüpft, man pflege eine hervorragende Partnerschaft mit diesem in Rheinfelden stark verankerten Event. Auf dieser multikulturell gelagerten Schiene will der Buusner weiterfahren.
Eines Tages erhielten Radiopionier Matthias Blauenstein und sein Team die Chance, ihren Status vom reinen Internet-Radio auf das moderne DAB+-Radio zu wechseln. Gesagt, getan. «Man muss sich vorstellen: Im Jahr 2017 hatten wir noch 25 000 Hörerinnen und Hörer, heute sind es weit mehr», schwärmt er. Vor anderthalb Jahren stieg der langjährige Journalist Beat Baur (Radio 32 Solothurn, Radio DRS 3, Intro TV, Telebärn) ein. Dessen Erfahrung habe den Sender weiter vorangebracht.
Mit einem kleinen Team wird nun im Oberbaselbiet Radio gemacht. Geboten wird Radio ähnlich, wie es einst Roger Schawinski beim Piratensender «Radio 24» zelebriert hatte: ein Radio zum Anfassen. «Wir sind keine Könige im Glaspalast», betonen Blauenstein und Baur. Das Musikprogramm läuft rund um die Uhr, alle Songs werden ungekürzt gespielt. Man hebe sich damit deutlich von den anderen, durch helvetische Mediengruppen kontrollierten Radiostationen ab, sagen die Radiomacher. Diese würden dieselben 300 Titel gemäss bestehendem Computerschema abspulen.
Stammtischgespräche
Immer mittwochs laufen auf Radio MK Multikulti die World-Charts mit Nr.-1-Hits aus allen Himmelsrichtungen. Zum festen Senderaster sollen ausserdem Stammtisch-Sendungen zu den verschiedensten Alltagsthemen hinzukommen. Diese würden im Restaurant Rössli aufgezeichnet, wie Blauenstein verrät.
Die Finanzierung des Senders ist für die Radio-Equipe von grosser Bedeutung. Grosse und kleinere Geldbeträge kommen über Sponsoren, Stiftungen sowie über private Gönner und Gönnerinnen (via Donationen auf www.radiomultikulti.ch) herein. Als Chef des Festivals der Kulturen und als Organisator von Events aller Art kann der Geschäftsführer höchstpersönlich da und dort zusätzliche Gelder auftreiben.
Wer jetzt neugierig geworden ist und bei diesem Sender hereinhören will, kann sich entweder im Internet einloggen oder sich auf Swisscom Bluewin TV oder auf einer Radio-App einwählen.