Eine Stadthalle für Liestal
07.04.2021 GesellschaftZu wenig Platz
Zu den Leserbriefen «Es wird höchste Zeit» und «Ein wichtiger Schritt ist getan» in der «Volksstimme» vom 23. März
Unserem Verein Judo Sport Liestal, 1983 gegründet, wurde nach 37 Jahren die ...
Zu wenig Platz
Zu den Leserbriefen «Es wird höchste Zeit» und «Ein wichtiger Schritt ist getan» in der «Volksstimme» vom 23. März
Unserem Verein Judo Sport Liestal, 1983 gegründet, wurde nach 37 Jahren die Lokalität im Schild-Areal gekündigt. Wir suchten unter grossem Druck einen Raumersatz in Liestal. Wir erhielten von der Stadt Liestal nach schriftlicher Anfrage ein Antwortschreiben mit dem Inhalt, dass sämtliche Räume bereits mehrfach durch Liestaler Vereine belegt seien, weshalb vonseiten der Stadt kein Ersatz angeboten werden könne. Eine echte Unterstützung war von dieser Seite also nicht zu erwarten.
Nach zwei Jahren intensiver Suche über unterschiedliche Kanäle haben wir sodann in Füllinsdorf an der Schneckelerstrasse einen Ersatzraum gefunden, allerdings zu höherer Hallenmiete und vom Platzbedarf her zu klein für Meisterschaften. Es können nur Trainings stattfinden, Wettkämpfe müssen ausserhalb bestritten werden.
Wir sind zwar froh um diese Ersatzlösung. Aber neben 30 Erwachsenen gehören aktuell noch 50 Kinder im Alter von 5 bis 16 Jahren zu unserem Verein. Für diese Altersgruppe ist der Transfer zu den Trainings, hauptsächlich zu den Hauptverkehrszeiten, eine echte Herausforderung geworden. Für 15 Kinder aus unseren Reihen hat das den Austritt bedeutet, was wir sehr bedauern.
Jedes Kind sollte doch die Möglichkeit auf sportliche Freizeittätigkeit in einem Verein oder Klub erhalten, und das auf kurzen Wegen nahe am Wohnort.
Umso weniger verstehen wir es, dass in den Medien, ungeachtet der prekären Lage bezüglich Mangel an geeigneten Räumlichkeiten, immer wieder die ach so bequeme Ausrede zu lesen ist, es gäbe genügend Raum für Freizeit und Sport. Das Gegenteil ist der Fall! Auch die Nachbargemeinden weisen volle Hallenbelegungspläne aus und haben selber mit dem Missverhältnis von Angebot und Nachfrage zu kämpfen.
Umso mehr würden wir uns deshalb freuen, wenn in Liestal das Projekt «Stadthalle» zum Erfolg geführt werden könnte. Die Region legt bevölkerungsmässig rasch weiter zu. Es werden neue Wohnquartiere und Schulen gebaut. Wo bitte sollen alle diese Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen ihren Platz in Vereinen, im Sport oder im kulturellen Bereich dereinst finden? Am Bahnhof vielleicht?
Judo Sport Liestal, Stella Campestrin (Präsidentin) und Angela Kern (Vorstandsmitglied)