«Wir backen vergleichsweise kleine Brötchen»
30.04.2021 Bezirk Sissach, WintersingenDie Bold Sales GmbH behauptet sich auf dem Schutzartikelmarkt
Die Bold Sales GmbH mit Sitz in Wintersingen vertreibt seit Beginn der Covid-19-Pandemie im vergangenen Jahr Schutzartikel wie Gesichtsmasken, Schutzkleidung und Schnelltests. Zuvor geschäftete sie mit Haushaltartikeln und ...
Die Bold Sales GmbH behauptet sich auf dem Schutzartikelmarkt
Die Bold Sales GmbH mit Sitz in Wintersingen vertreibt seit Beginn der Covid-19-Pandemie im vergangenen Jahr Schutzartikel wie Gesichtsmasken, Schutzkleidung und Schnelltests. Zuvor geschäftete sie mit Haushaltartikeln und -produkten.
André Frauchiger
Das Unternehmen Bold Sales GmbH hat 2016 in Wintersingen mit dem Handel von orthopädischen Schlafsystemen begonnen – heute ist es im aktuellen Geschäft mit Schnelltests, Schutzmasken und Schutzanzügen gegen Covid-19 in der Schweiz einer der Player auf dem «hart umkämpften Schweizer und internationalen Markt», wie Bernhard Sibold, einer der drei Gesellschafter der Bold Sales GmbH, sagt. Laut Handelsregister ist das Unternehmen am 20. Juli 2016 gegründet worden und verfügt über ein Stammkapital von 20 000 Franken. Neben Bernhard Sibold sind auch Mario Sibold und Jürgen Schaerer als Gesellschafter beteiligt.
Die Firma mit Sitz an der Blumattstrasse 31 bezweckt laut Zweckartikel im Handelsregister-Eintrag «den Verkauf von Haushaltgeräten und -produkten für den täglichen Gebrauch». Und: «Sie kann zudem alle Geschäfte tätigen, die geeignet sind, die Errichtung des Gesellschaftszwecks zu fördern oder die direkt oder indirekt damit im Zusammenhang stehen.» Dies zeigt: Schon bei der Firmengründung vor fast fünf Jahren wollten sich die Gesellschafter alle Optionen offenhalten – um auf aktuelle Ereignisse rasch reagieren zu können.
Kleider, Handschuhe, Schnelltests
Sibold erklärt denn auch, bereits am Anfang des ersten Lockdowns im vergangenen Jahr habe sich die Produktepalette der Bold Sales GmbH vollständig geändert: Zügig erfolgte die Umstellung auf Artikel, die im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie gefragt sind. Insbesondere Gesichtsmasken, Schutzkleidung, Handschuhe und Schutzhüllen in den verschiedensten Varianten wurden ins Sortiment aufgenommen, dann aber auch Schnelltests.
Die Frage stellt sich: Wie kann sich eine vergleichsweise kleine Firma im Baselbiet auf dem national und international laut Bernhard Sibold «hart umkämpften» Schutzartikelmarkt behaupten? Auf die Netzwerke komme es an, die eine Firma habe, erklärt der Firmenchef. Es brauche zuverlässige, Qualität garantierende Lieferanten auf nationaler und internationaler Ebene. Bereits bei den früheren Verkaufsprodukten aus dem Haushalt habe seine Firma gute Netzwerke in die verschiedensten Länder Europas, aber auch in China aufbauen können. Davon könne die Firma jetzt profitieren, was aber überhaupt nicht heisse, dass man sich auf den Lorbeeren ausruhen könne. Entscheidend im Wettbewerb mit Konkurrenten sei nicht nur der Preis, sondern vor allem die gelieferte Qualität, unterstreicht Sibold mehrmals. «Wir sind Tag für Tag auf der Suche nach den besten Produkten.» Der Markt sei nervös und aggressiv, sein Team sei immer sehr gefordert.
Über Umsatz und Ertrag mag Sibold als Privatunternehmer im Bereich Import/Export nicht reden. Bisher hat sich das Geschäft aber eindeutig gelohnt, wie er auf Nachfrage bestätigt. Bei der sehr wichtigen Qualitätskontrolle komme es in diesem «sehr schwierigen Geschäft» auf die fachliche und ausführungsmässige Kompetenz der verschiedenen Zertifizierungsbüros in aller Welt an. Diese seien der Schlüssel, um gegenüber seiner Kundschaft das gegebene Versprechen halten zu können, Ware mit hoher Qualität zu liefern. Gute Kontakte brauche es auch zu seriösen Herstellern. Allein in China den Überblick über die aktuelle Produzenten-Situation zu behalten, sei schon schwierig. Die chinesische Kultur, auch in der Wirtschaft, sei auf Langfristigkeit ausgelegt, das Geschäft mit chinesischen Herstellern könne nur Schritt für Schritt ausgebaut werden.
Eigene Existenz schnell unsicher
«Wir backen mit unserer Firma vergleichsweise kleine Brötchen und achten sehr darauf, mit seriösen, auf Qualität bedachten Partnern zusammenzuarbeiten», erklärt Bernhard Sibold. Ansonsten sei die eigene Existenz auf dem derzeit sehr unsicheren Schutzartikelmarkt sehr schnell infrage gestellt. Die Tatsache, dass es «viele Trittbrettfahrer» gebe, die nicht die Qualität ihrer Produkte, sondern die eigene Bereicherung in den Vordergrund stellten, mache das Arbeiten nicht einfacher. Auch gebe es selbst bei Kaufinteressenten unseriöse Angebote.
Bernhard Sibold hält fest: «Ich bin froh, dass es uns noch gibt.» Der Schutzartikelmarkt sei heute im Unterschied zu vor einem Jahr gesättigt, das Testen sei jetzt in aller Munde, weniger Masken und Schutzkleidung. Wie die nahe Zukunft aussehe, lasse sich deshalb auch nicht sagen. Die Situation könne sich von Tag zu Tag ändern. Die Bold Sales GmbH scheint aber für die Zukunft bestens gerüstet: Auf der Internetseite werden gleich mehrere Rapid-Tests oder Covid-19-Schnelltests angeboten – geeignet fürs Testen auf die verschiedenen Viren-Varianten, die es zurzeit gibt.