Gebäude in der Begegnungszone erhält einen neuen Anstrich
Das auffällige rosa-violette Haus in der Sissacher Begegnungszone wird bald neu gestrichen. Die neue Gestaltung werde «hohen Ansprüchen genügen», wie es bei der Raiffeisenbank heisst, welche die ...
Gebäude in der Begegnungszone erhält einen neuen Anstrich
Das auffällige rosa-violette Haus in der Sissacher Begegnungszone wird bald neu gestrichen. Die neue Gestaltung werde «hohen Ansprüchen genügen», wie es bei der Raiffeisenbank heisst, welche die neue Besitzern des Gebäudes ist.
David Thommen
Violett, Lila oder Flieder: Die Gestaltung der Fassade des «Schwab-Hauses» in der Sissacher Begegnungszone erregte ab 2008 die Gemüter der Einheimischen und der Denkmalpfleger und war für die lokalen Fasnächtler jahrelang ein gefundenes Fressen.
Kürzlich hat die Raiffeisenbank Liestal-Oberbaselbiet, die mit ihrer Sissacher Filiale bislang dort eingemietet war, das auffällige Gebäude gekauft und plant nun einen Umbau – samt Fassadenänderung. «Ja, das Gebäude wird unter anderem farblich neu gestaltet», sagt Beat Zimmermann, der stellvertretende Vorsitzende der Bankleitung. Noch habe sich die bankinterne Baukommission nicht auf eine neue Farbe festgelegt. «Sagen kann ich aber jetzt schon: Lila wird es nicht mehr sein …», so Zimmermann. Und weiter: «Designmässig wird die neue Gestaltung sehr hohen Ansprüchen genügen.» Neben dem Anstrich gibt es ein neues Vordach am Gebäude, dazu ist der Umbau der Schalterhalle geplant.
Bauherr des Neubaus im Jahr 2008 war der Sissacher Jurist Johannes Schwab und als Projektleiter amtete Nicolas Manzi, der einst als Coiffeur erfolgreich war und später ins Immobiliengeschäft und in die Gastronomie einstieg. Schwab lehnte es seinerzeit trotz eines Proteststurms, der unter anderem in den Leserbriefspalten der «Volksstimme» wütete, kategorisch ab, über einen Neuanstrich des Gebäudes in der Begegnungszone nachzudenken: Die Gemeinde habe sein Farbkonzept genehmigt, damit sei für ihn die Sache erledigt. Der Sissacher Gemeinderat sah es gleich.
Der damalige kantonale Ortsbildpfleger Markus Billerbeck allerdings schäumte: «Die Farbe stört das Ortsbild – und zwar ganz wesentlich. Deshalb muss sie weg», sagte er in der «Volksstimme». Verhängt wurde ein Baustopp, der dann allerdings nie rechtsgültig verfügt wurde. Schliesslich fällte die kantonale Baurekurskommission im August 2010 ihren Entscheid: «Violet» und «Lila» dürfen bleiben. Eine wesentliche Beeinträchtigung des Sissacher Ortsbilds durch den farbigen Neubau sei «nicht festzustellen», hiesse es im damaligen Urteil.
Wann mit dem geplanten Umbau und Neuanstrich durch die Raiffeisenbank Liestal-Oberbaselbiet begonnen wird, steht noch nicht fest. Das Baugesuch wurde erst am vergangenen Donnerstag im Amtsblatt publiziert.