AUTOMOBIL-NEWS
08.09.2020 AutoMarkt schwach – E-Autos auf Vormarsch
sda. Die Autoindustrie leidet weiter unter der Coronakrise. Im August wurden 16,3 Prozent weniger Personenwagen immatrikuliert. Die E-Autos legen im einbrechenden Gesamtmarkt laut dem Importeur-Verband Auto ...
Markt schwach – E-Autos auf Vormarsch
sda. Die Autoindustrie leidet weiter unter der Coronakrise. Im August wurden 16,3 Prozent weniger Personenwagen immatrikuliert. Die E-Autos legen im einbrechenden Gesamtmarkt laut dem Importeur-Verband Auto Schweiz aber weiter zu.
Der abgelaufene Kalendermonat sei der drittschlechteste des laufenden Jahres, heisst es in einer Mitteilung des Verbands. Noch weniger Neuzulassungen gab es lediglich in den Monaten April und Mai. Auf das bisher vergangene Jahr hin gesehen kumuliert sich das Minus an neu zugelassenen Autos damit auf 29,7 Prozent. Insgesamt fehle es bereits an 59 989 Neuimmatrikulationen, so «Auto Schweiz». «Der Markt befindet sich noch immer in der Coronastarre», sagte Verbandssprecher Christoph Wolnik. Viele potenzielle Autokäufer seien angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung nach wie vor zurückhaltend. Dies gelte sowohl für Privatpersonen wie auch für Unternehmen.
Immerhin: Wer sich noch ein Auto leisten will und kann, entscheidet sich vermehrt für vermeintlich umweltfreundlichere Vehikel. Denn erstmals hätten am Stromnetz aufladbare Modelle einen kumulierten Marktanteil an den neu verkauften Autos von mehr als 10 Prozent erreicht. Seit Anfang des Jahres seien 8300 rein elektrische Autos und 6567 Plug-in-Hybride auf die Strasse gekommen. Damit kommen die «Steckerfahrzeuge» auf einen Anteil von 10,5 Prozent an den bisher in diesem Jahr neu zugelassenen Personenwagen.
«Die Coronakrise ist für die Elektromobilität Fluch und Segen zugleich», sagt Wolnik. Im Vergleich zum Gesamtmarkt schlage sich das E-Auto auch aufgrund vieler neuer Modelle sehr gut. Und der Lockdown sowie die Schliessung unzähliger Produktionswerke habe eine noch höhere Stückzahl verhindert.
Daimler setzt auf S-Klasse-Effekt
sda. Nach den herben Rückschlägen wegen der Coronakrise setzt der Autobauer Daimler zum lange geplanten Befreiungsschlag an. Die S-Klasse, Luxus-Flaggschiff und traditionell prestigeträchtigstes Modell aus dem Hause Mercedes-Benz, soll den Wendepunkt markieren.
Vergangene Woche enthüllte Konzernchef Ola Källenius im Werk in Sindelfingen bei Stuttgart das neue Modell und eine komplett neue Fabrik für das Vorzeigeauto gleich mit dazu. Rund 730 Millionen Euro hat die etwa 30 Fussballfelder grosse «Factory 56» gekostet. Sie soll die Produktion deutlich flexibler und effizienter machen. In dem rundum auch mit 5G-Technik vernetzten und digitalisierten Werk wird die S-Klasse künftig gebaut. Aber nicht nur sie. Auch der Maybach und dazu das Top-Modell der neuen Elektromarke EQ, der EQS, werden hier künftig vom Band laufen. Sollte es notwendig sein, kann die «Factory 56» die Fertigung aber innerhalb kurzer Zeit auch auf jedes andere Modell vom Kompaktwagen bis zum SUV umschwenken.
In die S-Klasse baut Daimler traditionell so ziemlich alles ein, was die Entwicklungsabteilung hergibt. Der selbst gesetzte Anspruch an Design, Sicherheit und Technologie ist stets, Massstäbe für die gesamte Autowelt zu setzen.
VW will Einzelkläger entschädigen
sda. Nach den jüngsten Urteilen eines Gerichts in Deutschland zum Abgasskandal stellt der VW-Konzern weiteren rund 50 000 Dieselkunden Schadenersatz in Aussicht. Mit mehr als der Hälfte dieser Einzelkläger laufen über Anwaltskanzleien bereits Gespräche über ein entsprechendes Vergleichsangebot, wie die Deutsche Presse-Agentur mitteilte. Davon seien die Verhandlungen in etwa 7000 Fällen inzwischen erfolgreich beendet. Es soll Einmalzahlungen geben, die jeweils individuell berechnet werden. Wer das Geld annimmt, kann auch das Auto behalten. Die Alternative dagegen ist, das Urteil im eigenen Verfahren abzuwarten.