«Wir wollen das Ende des Lockdowns einläuten»

Im Quellhotel Bad Ramsach wird am Sonntag wieder Jazz und Swing à discrétion geboten: Die «Melody Makers» führen ihre Matinee auch im Corona-Jahr durch. Bandleader Rolf Niederhauser freut sich auf das erste Konzert nach dem Lockdown.

Lukas Müller

Aufgrund der Situation rund um das Coronavirus sind in der Region auch zahlreiche Jazz- und Blues-Anlässe abgesagt worden.
Rolf Niederhauser: Die Absagenwelle von Festivals und Konzerten in unserer Region war schon enorm. Unter den Anlässen, die leider nicht stattfinden können, sind beispielsweise das allseits beliebte Festival «Jazz uf em Strich» in Sissach. Betroffen sind aber auch «Jazz uf em Platz» in Muttenz, das Jazzweekend in Reinach sowie die beiden Grossanlässe «Em Bebbi sy Jazz» und «Summerblues» in der Stadt Basel.

Inmitten dieser Welle von abgesagten Konzerten trotzt ein Anlass allen Stürmen wie der sprichwörtliche Fels in der Brandung: Ihre jährliche Matinee findet auch im Corona-Jahr statt.
Das ist richtig. Am Sonntagvormittag spielen wir im Quellhotel Bad Ramsach ob Läufelfingen. Hier gastieren wir «Melody Makers» notabene bereits zum 25. Mal in Folge.

Wird dieser Anlass unter dem grossen Kastanienbaum auf alle Fälle stattfinden – auch bei schlechtem Wetter?
Ja, das ist so. Bei ungünstiger Witterung zügeln wir hinein, aber die Idee ist, dass wir draussen auf der Terrasse musizieren können. Dort steht für alle genügend Platz zur Verfügung.

Wegen der Corona-Pandemie läuft wohl nicht alles normal. Müssen Sicherheitsmassnahmen getroffen und umgesetzt werden?
Jawohl. Der Wirt Hermann Mazotti und seine Equipe haben sich mit grossem Engagement ins Zeug gelegt und ein wunderbares Tisch-Konzept erarbeitet (siehe Kasten). Für die Sicherheit ist gesorgt. Das Publikum kann bei uns somit einige unbeschwerte Stunden verbringen.

Die «Melody Makers» gelten als sehr vielseitige Formation. Wo ordnen Sie sich ein?
Wir verstehen uns als Dixieland-Formation. Seit einigen Jahre schon spielen wir im derzeitigen Line-up mit mir (Trompete, Flügelhorn, Gesang), Wastl Berger (Klarinette, Saxofone), Martin Gilgen (Piano, Gesang), Beat Schwizer (Bass) und Claudio Provenzano (Schlagzeug). Wir haben neben Dixieland aber auch noch andere Musikstilrichtungen auf Lager.

Vom letzten Konzert her mag ich mich an zahlreiche unvergessliche Songs aus dem «Great American Songbook» erinnern. «Route 66» und «What’d I Say» …
… Oder «Hello Dolly», «St. Louis Blues» und «Sweet Home Chicago». Unser musikalisches Spektrum geht effektiv sehr weit. Jazz, Swing, Blues, Rhythm ’n’ Blues, Soul – es ist für alle etwas vorhanden. Klar ist für uns, dass wir viele bekannte Songs mit hohem Wiedererkennungswert zum Besten geben. Unser treues Publikum schätzt das sehr.

Der bereits 25. Auftritt der «Melody Makers» im schönen «Bad Ramsach» wird angesichts der speziellen Begleitumstände eine ganz besondere Geschichte. Ist Ihnen das bewusst?
Ja, das ist schon so. Aber wir wollen jetzt nicht hingehen und etwas Neues oder Besonderes bieten – unser Musikprogramm kommt auch im «Bad Ramsach» im bewährten Stil daher. So, wie man es sich von den «Melody Makers» seit vielen Jahren gewohnt ist. Nun hoffen wir zuversichtlich auf schönes Wetter, auch wenn der Anlass bei jeder Witterung durchgeführt wird.

Viele Festivals und Konzerte sind abgesagt – wie sieht das weitere Programm der «Melody Makers» im Sommer, Herbst und Winter 2020 aus?
Wir verfolgen selbstverständlich aufmerksam die neusten Meldungen zur Pandemielage. Falls es schon bald weitere Lockerungen geben sollte, wird man von unserer Seite noch in diesem Jahr weitere Konzerte miterleben können. In unseren Agenden stehen schon einige Konzertdaten fest. Aber wir müssen das im Einzelfall noch konkretisieren.

Jazz-Matinee mit den «Melody Makers», Sonntag, 28. Juni, Konzertbeginn 10.30 Uhr, Quellhotel Bad Ramsach, Läufelfingen. Tischreservationen unter 062 285 15 15.

Mittagessen und Namenslisten

lm. Rund 300 Leute können beim Konzert der «Melody Makers» im Quellhotel Bad Ramsach ob Läufelfingen mit dabei sein. Wirt Hermann Mazotti und sein Team unternehmen alles, um den Richtlinien des Bundes zu genügen. Das Publikum sitzt gruppenweise an grossen Tischen. Zur Nachverfolgung einer allfälligen Infektion – der eine oder die andere Zuschauer/-in dürfte älter sein als 65 und somit zur sogenannten Risikogruppe zählen – wird für jeden Tisch eine Namensliste geführt. Weitere Einschränkungen gibt es keine, eine Tischreservation ist jedoch erforderlich. Zum Konzert wird ein währschaftes Mittagessen serviert.