Hier wird Demokratie gelebt
03.12.2019 Kilchberg«Full House» an der Gemeindeversammlung
Otto Graf
Die Kilchbergerinnen und Kilchberger nehmen ihre demokratischen Rechte wahr: Das Versammlungslokal im Gemeindehaus war mit 39 Stimmberechtigten bis auf den letzten Platz besetzt. Gemeindepräsident Marcel ...
«Full House» an der Gemeindeversammlung
Otto Graf
Die Kilchbergerinnen und Kilchberger nehmen ihre demokratischen Rechte wahr: Das Versammlungslokal im Gemeindehaus war mit 39 Stimmberechtigten bis auf den letzten Platz besetzt. Gemeindepräsident Marcel Aeschbacher konnte somit ein volles Drittel der 119 Stimmberechtigten begrüssen.
Als emotionalstes Traktandum erwiesen sich die vom Präsidenten erläuterten Varianten, wo der neue Spielplatz erstellt werden soll. Dass die Gemeinde einen Ersatz braucht, war unbestritten. Denn der bestehende Pachtvertrag mit Ernst Eglin wird auf den 31. Dezember dieses Jahres aufgelöst, weil das Grundstück verkauft wird. Nach Variante 1 würde der neue Spielplatz auf einer Fläche von rund 300 Quadratmetern von Parzelle Nr. 54 am Schlattweg erstellt.
Dabei müsste die Gemeinde das betreffende Areal in der Bauzone von Edi Grieder zu einem Quadratmeterpreis von 150 Franken erwerben und im Gegenzug die knapp 15 Aren haltende gemeindeeigene Kulturlandparzelle Nr. 100 für 5 Franken pro Quadratmeter an Grieder veräussern. Netto würde sich der Landabtausch auf rund 40 000 Franken beziffern.
Variante 2 sähe als Standort ein Grundstück an der Hauptstrasse am Dorfausgang nach Zeglingen vor. Dabei müsste jedoch das Terrain ausgeebnet und gegen die Strasse hin gesichert werden. Die Kosten beliefen sich auf rund 22 000 Franken. Der Gemeinderat und der Verein «Kilchberg läbt», der Betreiber des Spielplatzes, sprachen sich klar für die erste Variante aus. Als Vorteile wurde die Lage in der Nähe des Dorfzentrums und abseits der Hauptstrasse in die Waagschale geworfen.
Der Verein kündigte an, die Planung und die Realisierung an die Hand zu nehmen. Anlässlich der Generalversammlung im Januar soll bereits ein Projekt vorliegen, wie die ganze Sache aussehen könnte. Mit überwältigendem Mehr gegen drei Stimmen ermächtigte die Versammlung den Gemeinderat, Variante 1 weiterzuverfolgen.
Budget mit roter Null
Die Anwesenden verabschiedeten ausserdem im zweiten Anlauf das Reglement über die familienergänzende Kinderbetreuung. Im Juni zog der Gemeinderat das Geschäft an der Gemeindeversammlung zurück, weil in Paragraf 6, in dem es um das massgebende Einkommen geht, noch Unklarheiten bestanden. Nach kurzer Debatte hiess die Versammlung das vom Kanton vorgeprüfte Reglement gegen zwei Stimmen gut.
Einstimmig verabschiedete sie das von Finanzchefin Tanja Müller vorgestellte Budget für das kommende Jahr, das unter dem Strich eine rote Null von 4100 Franken zeigt. Bei den Steuer- und Gebührenansätzen ändert sich in Kilchberg nach der Annahme der Steuervorlage 17 an der Urne einzig die auf 0,55 Promille reduzierte Kapitalsteuer der juristischen Personen.
Unter «Verschiedenes» kündigte Gemeinderätin Viviane Liebherr an, eine fünfköpfige Kommission werde das Projekt für den gemeinsamen Werkhof mit Rünenberg, Wenslingen und Zeglingen weiterbearbeiten.