Mehr als News aus der Gemeinde
05.09.2019 Anwil, Bezirk SissachSeit vergangener Woche gibt es speziell für Anwiler Bewohner eine neue Applikation. Diese dient der Gemeindeverwaltung als Kanal, um gezielt Informationen zu verbreiten. Die Bevölkerung kann sie zudem als Austausch-Plattform nutzen.
Joshua Moser
Eine App für Anwil: ...
Seit vergangener Woche gibt es speziell für Anwiler Bewohner eine neue Applikation. Diese dient der Gemeindeverwaltung als Kanal, um gezielt Informationen zu verbreiten. Die Bevölkerung kann sie zudem als Austausch-Plattform nutzen.
Joshua Moser
Eine App für Anwil: So könnte die Gemeindeverwaltung für ihre neue Applikation, die «Allthings-App», werben. Seit vergangener Woche ist sie in Betrieb. Die Verwaltung nutzt die App, um die Dorfbewohner und die in Anwil tätigen Personen über das aktuelle Geschehen auf dem Laufenden zu halten. Daneben beinhaltet die App auch eine Art «digitalen Dorfplatz».
Im Zuge der Installation einer neuen Software für die Verwaltung kam der Gedanke einer eigenen App. Bereits während des Experiments mit der Elektro Baselland (EBL) im vergangenen Jahr war eine solche App ein Thema, so Gemeindepräsident Marcel König. Die EBL habe auch auf die bereits bestehende App aufmerksam gemacht. Auslöser war die Frage: «Wie können wir die Gemeinde digitalisieren?» Die Gemeinde Anwil wollte sich aber nicht auf die bereits bestehende «Gemeinde-News-App» beschränken, in der die Gemeindeverwaltungen der teilnehmenden Ortschaften amtliche Mitteilungen publizieren. Die Anwiler-App bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, die über die Verbreitung solcher «Gmäini-News» hinausgehen.
Im Vordergrund steht laut Marcel König die Information: «Wir können dank dieser App ohne Streuverluste informieren und sind die erste Gemeinde in der Region mit einer solch persönlichen Applikation.» Bei allfälligen Problemen, beispielsweise mit der Wasserversorgung, könne man so die betroffenen Dorfbewohner gezielt mithilfe von Push-Meldungen informieren.
Auch der umgekehrte Austausch ist möglich. App-Nutzer können der Gemeindeverwaltung direkt eine Mitteilung zukommen lassen. Da diese in Kategorien aufgeteilt werden, kann die Verwaltung die Nachrichten schneller bearbeiten und sofort reagieren. Sendet einer der bisher 55 registrierten Bewohner ein Bild einer defekten Strassenlaterne, soll die Reparatur künftig dank GPS-Daten schneller vorgenommen werden können.
Ein dorfinterner Gruppenchat
Die Anwendungssoftware bietet auch eine Plattform für den dorfinternen Austausch. Jeder Bewohner hat so die Möglichkeit, sich mit einem persönlichen Anliegen bei der Dorfbevölkerung zu melden. Vorstellen kann man sich das Ganze ein wenig wie einen Whatsapp-Gruppenchat. Jedoch kann nur die Gemeindeverwaltung Personen hinzufügen. König spricht davon, so Zugehörigkeit und Zusammenhalt in der Dorfbevölkerung zu stärken.
Genutzt wird die App auch von Firmen und Vereinen, die so ihre Anliegen und Informationen verbreiten. Die gute alte Pinnwand soll durch die App aber nicht ersetzt werden. Die Nutzung ist freiwillig. Auch das Gemeinde-Bulletin soll nach wie vor in gedruckter Form erscheinen.
Um sich in der «Allthings-App» zu registrieren, erhielten die Bewohner von Anwil ein Schreiben der Verwaltung mit den nötigen Angaben. 500 Benutzer können sich gesamthaft registrieren. Die Kosten liegen laut König im höheren vierstelligen Bereich. Zur Weiterentwicklung der App kann sich König vorstellen, die Applikation mit anderen Gemeinden zu teilen. Idealerweise musste nicht bei null begonnen werden: Die Verwaltung griff auf eine bereits bestehende App zurück und liess diese auf die Bedürfnisse der Gemeinde anpassen.
Die «digitale Visitenkarte der Gemeinde» umfasst alle Ansprechgruppen, so König. Er hofft nun, dass sich die Applikation entwickelt und der Gemeinde noch mehr Leben einhaucht.