Neue Wasserreserven für Böckten
20.08.2019 Bezirk Sissach, BöcktenTag der Wasserversorgung informiert und sensibilisiert die Bevölkerung
In Böckten ist ein neues Hochzonenreservoir in Planung, das 2021 gebaut werden soll. Dies wurde am Tag der Wasserversorgung am Wochenende bekannt, als die Gemeinde die Wichtigkeit einer sicheren und sauberen ...
Tag der Wasserversorgung informiert und sensibilisiert die Bevölkerung
In Böckten ist ein neues Hochzonenreservoir in Planung, das 2021 gebaut werden soll. Dies wurde am Tag der Wasserversorgung am Wochenende bekannt, als die Gemeinde die Wichtigkeit einer sicheren und sauberen Wasserfassung aufzeigte.
Daniel Schaub
«Wir sind in Böckten in einer feudalen Lage», sagt Gemeinderat Stephan Jung. Er spricht damit die beiden natürlichen Wasserquellen «Golchen» und «Ob den Reben» an. Sie liefern verlässlich gutes Quellwasser, das nur durch einen UV-Filter zu Trinkwasser aufbereitet werden kann und über den Jahresdurchschnitt rund die Hälfte des Bedarfs der Gemeinde deckt. Die andere Hälfte wird aus dem Zweckverband Wühre bezogen, der Grundwasser aus dem Ergolzstrom liefert und demnächst um ein Pumpwerk im Leim in Thürnen, das sich vom Strom des Homburgerbachs bedienen wird, erweitert wird. «Dies ist ein zweites Standbein für den gesamten Zweckverband», so Jung.
Böckten plant derzeit sogar noch ein weiteres Standbein. Da für die Versorgung der Mittel- und Hochzone der Böckter Wasserversorgung sowie für den Löschwasserbezug der Wasserdruck am unteren Limit ist, soll etwas weiter oben zusätzlich zu den bestehenden Reservoirs im Golchen (Baujahr 1939) und Schaffnersboden (1959) ein weiteres erstellt werden, das den Zusammenschluss der Mittel- und Hochzone ermöglicht und die von der kantonalen Gebäudeversicherung vorgegebenen Löschwasserreserven erweitert. Das künftige Reservoir «Wybaum» wird von Grundwasser aus dem Zweckverband Wühre gespiesen werden, präzisierte Brunnmeister Michel Sugnaux.
«Le Patron» ist am «durstigsten»
131 Liter Trinkwasser verbraucht ein Einwohner in Böckten im Durchschnitt pro Tag. Und es ist kostengünstig. 1000 Liter «Hahnenburger» kosten in Böckten zwei Franken plus einen Franken für das Abwasser. Bezieht man dieselbe Menge als Mineralwasser, kommen Kosten von rund 600 Franken zusammen.
Die Böckter insgesamt verbrauchen im Jahr etwa gleich viel Wasser wie der grösste Bezüger im Dorf alleine: der Delikatessenproduzent «Le Patron». Der Wasserverbrauch im Dorf blieb in den vergangenen Jahren stabil – und das ist ganz im Sinne von Gemeinderat Stephan Jung, der im Gemeindeblatt vom Juni zu einem sparsamen und bewussten Umgang mit dieser lebenswichtigen Ressource aufrief. «Uns geht es auch darum, die Bevölkerung für dieses Thema zu sensibilisieren», sagt er. Der Tag der Wasserversorgung am Wochenende sollte dazu einen wichtigen Beitrag leisten.
Am Freitag wurden alle Böckter Schüler an einem Thementag informiert. Besonderen Gefallen fanden sie an einem spannenden Wassermodell des Schweizerischen Vereins des Gas- und Wasserfachs. An dieser Erlebniswand wurde der Kreislauf des Wassers anschaulich dargestellt, sogar ein kleines Feuer konnte mit Wasser aus einem Hydranten gelöscht werden.
Am Samstag stand die Ausstellung beim Gemeindezentrum Weiermatt dann der ganzen Bevölkerung offen. Ebenso waren die Reservoirs Golchen und Wühre zur Besichtigung geöffnet. Der Sommer 2019 war in Sachen Wasserknappheit wesentlich entspannter als der Hitzesommer im Jahr zuvor. Damals stellte Böckten die Gemeindebrunnen ab und empfahl der Bevölkerung den Verzicht auf Gartenbewässerung, Autowäsche und das Füllen von Swimming Pools.
450 Kubikmeter Reserve
Auf solche Hinweise konnte in diesem Jahr verzichtet werden und auch darauf, die Quelle «Ob den Reben», die im Jahresdurchschnitt 12 Liter Wasser pro Minute liefert, gänzlich abzustellen, wie das Michel Sugnaux 2018 hatte tun müssen, weil sie kaum noch Wasser preisgab.
Die Wasserversorgung war aber selbst im Hitzesommer 2018 nie gefährdet, wie Daniel Stocker, Präsident des Zweckverbands Wühre, bei früherer Gelegenheit schon betont hatte. Dies soll auch in Zukunft so bleiben – und deshalb wird das System derzeit mit mehreren zusätzlichen Standbeinen gesichert. Das künftige Reservoir «Wybaum» in Böckten wird zwei Wassertanks à je 225 Kubikmeter Brauchwasser und Löschreserve beinhalten, nochmals 50 Prozent mehr als das bisherige Reservoir Golchen.