«Schick mir auch die Fischsosse, von der Du glaubst, dass sie gut ist.» Die weltweit älteste Handschrift eines Christen ist im Besitz der Universität Basel und zeigt die frühen Christen in einem neuen Licht. Die ersten Christen im Römischen Reich waren wohl weitaus ...
«Schick mir auch die Fischsosse, von der Du glaubst, dass sie gut ist.» Die weltweit älteste Handschrift eines Christen ist im Besitz der Universität Basel und zeigt die frühen Christen in einem neuen Licht. Die ersten Christen im Römischen Reich waren wohl weitaus weniger weltabgewandt als lange angenommen. Das legt eine Handschrift aus Ägypten im Besitz der Universität Basel nahe, welche die Historikerin Sabine Huebner datiert, entziffert und analysiert hat. Der Brief, den ein Arrianus an seinen Bruder Paulus schrieb, stammt demnach aus den 230er-Jahren n. Chr. und ist damit mindestens 40 bis 50 Jahre älter als alle anderen weltweit bekannten christlich-dokumentarischen Briefe, wie die Uni Basel mitteilt. Ganz anders als das oft gezeichnete Bild des im Römischen Reich von Verfolgung bedrohten, nur auf den Glauben fokussierten Christen, geht es im Brief um sehr Alltägliches: Reisen, politische Ämter, die Bitte um Fischsosse als Mitbringsel und Grüsse von der Familie. Die Handschrift sticht aus der Masse der erhaltenen Briefe des griechischrömischen Ägyptens durch die abschliessende Grussformel hervor, wie die Uni Basel schrieb: «Ich bete, dass es Dir gut geht im Herrn», eine abgekürzte Schreibweise einer christlichen Formel. sda.