Schwingen | Christian Fritz hört nach 27 Jahren im Sägemehl auf
Kein Kranzgewinn und trotzdem zufrieden: Christian Fritz (35) vom Bezirksschwingklub Sissach tritt nach 27 Jahren Schwingen zurück. Die vergangenen zwei Jahre hat er nur angehängt, um am Kantonalschwingfest ...
Schwingen | Christian Fritz hört nach 27 Jahren im Sägemehl auf
Kein Kranzgewinn und trotzdem zufrieden: Christian Fritz (35) vom Bezirksschwingklub Sissach tritt nach 27 Jahren Schwingen zurück. Die vergangenen zwei Jahre hat er nur angehängt, um am Kantonalschwingfest in «seinem» Läufelfingen noch dabei zu sein.
Sebastian Wirz
Herr Fritz, Sie haben den letzten Kampf Ihrer Karriere gewonnen. Sind Sie zufrieden mit dem «Kantonalen» in der Hitze von Läufelfingen?
Christian Fritz: Na ja, das Resultat ist mit zwei Siegen und drei Niederlagen bei einem Gestellten nicht gerade berauschend. In meinem letzten Gang dachte ich: «Keine Faxen, den willst du unbedingt gewinnen.» Und das ist mir gelungen. Nun kann ich abtreten. Und dieses Mal tue ich das auch wirklich. Ich nerve meine Kollegen schon mit meinen Rücktritten vom Rücktritt.
Es ist nicht Ihre erste Rücktrittsankündigung. Warum haben Sie dennoch weitergemacht?
Ich wollte schon etwa dreimal aufhören und habe immer noch mal ein Jahr angehängt. Als Läufelfingen dann vor zwei Jahren den Zuschlag für das Kantonalschwingfest 2019 erhalten hat, war mir klar, dass ich hier noch dabei sein muss. Ich wohne zwar seit ein paar Jahren in Buckten, aber hier bin ich zu Hause, bin hier zur Schule gegangen. Das ist mein Dorf.
Sie schliessen Ihre Karriere ohne Kranz ab. Ärgert Sie das?
Es wäre natürlich toll gewesen, einen Kranz zu gewinnen, bevor ich aufhöre. Aber die Resultate sind mir nicht mehr so wichtig. Als Jungschwinger war ich erfolgreich. Wegen eines Schädelbruchs beim Skateboardfahren musste ich danach lange pausieren. Bei den Aktiven habe ich den Schritt an die Spitze nie geschafft. Mein Aufwand für das Schwingen hat sich in den vergangenen Jahren aber auch in Grenzen gehalten. Es war mir das Wichtigste, Spass am Schwingen zu haben und am Ende immer ohne Verletzung nach Hause gehen zu können. Die aktuellen Top-Schwinger betreiben einen massiv höheren Aufwand. Das hat zu einer klaren Trennung geführt: Oben die richtig starken und ambitionierten Schwinger, und unten alle anderen. Ich denke, früher war der Unterschied kleiner. Da konnte auch einmal einer einen Kranz gewinnen, der wirklich hobbymässig schwingt.