Kulinarische Abkühlung vom Bauernhof
27.06.2019 Bennwil, Bezirk WaldenburgTrotz, oder gerade wegen der heissen Temperaturen ist das Landwirtepaar Heinimann aus Bennwil derzeit fleissig am Produzieren. Denn ihre Glace vom Hof ist auch nach zehn Jahren nach wie vor gefragt.
Lara Uebelhart
Mittlerweile sei das Glace-Geschäft ein wichtiges ...
Trotz, oder gerade wegen der heissen Temperaturen ist das Landwirtepaar Heinimann aus Bennwil derzeit fleissig am Produzieren. Denn ihre Glace vom Hof ist auch nach zehn Jahren nach wie vor gefragt.
Lara Uebelhart
Mittlerweile sei das Glace-Geschäft ein wichtiges Standbein für ihren Betrieb, betont Landwirt Jeremias Heinimann. Das hätten sie vor zehn Jahren nicht geahnt, als ihm und seiner Frau Doris die Idee gekommen sei, auf ihrem Hof in Bennwil Glace zu produzieren. Doch seit 2009 hat sich viel verändert.
Neue Maschinen erleichtern die Arbeit und steigern die Effizienz. So werden die kleinen Glacebecher heute nicht mehr alle einzeln beklebt und beschriftet, sondern sind bereits vorgedruckt. Auch können grössere Mengen auf einmal hergestellt werden, was Zeit einspart. Zeit, die früher in Nacht- und Wochenendschichten investiert wurde, um die Nachfrage abzudecken. Denn das Geschäft läuft gut, ohne dass die Heinimanns jemals Werbung für ihr Produkt gemacht haben. Ihre Maschinen stehen im Sommer nur selten still.
Am häufigsten werden bei ihnen Kühltruhen mit den gewünschten Sorten für Anlässe gemietet. So gibt es die Glace zum Beispiel jedes Jahr beim Open-Air-Kino in Laufen oder das ganze Jahr über im Seniorenzentrum Gritt in Niederdorf. Dazu ist die Glace bei den Top-Shops Gelterkinden und Aesch im Sortiment. Für 2.50 Franken pro Becher kann man aus einer Vielfalt von Geschmacksrichtungen auswählen, darunter auch Sorbet, das ohne Milch hergestellt wird. Ideal für diese heissen Temperaturen bieten Heinimanns leichte Fruchtglace, aber auch herzhafte Joghurt-Glace mit Schokoladenstückchen oder Kirschen an. Das Joghurt-Kirsche-Eis sei schon seit Beginn der Favorit ihrer Kunden.
Natürliche und frische Zutaten sind für die Glace vom Bauernhof ein Muss. So werden im Jahr zum Beispiel rund 200 Kilogramm Erdbeeren gerüstet und die Milch stammt von den eigenen Kühen. Die Glace kann auch ab Hof gekauft werden. Bei einem Besuch kann man gleich eine kurze Hitzepause im begehbaren Tiefkühler einlegen.
Angetaut schmeckts am besten
Was mittlerweile einen wichtigen Teil der Hofarbeit darstellt, ist eher aus einem Zufall entstanden. Jeremias Heinimann habe schon immer sehr gerne Glace gegessen, erzählt er. Als er und seine Frau auf eine ausgeschriebene Glacemaschine stiessen, kam plötzlich alles ins Rollen. Seit damals macht das Bennwiler Ehepaar gemeinsam Glace, wobei Teamarbeit sehr wichtig ist.
Die Arbeit mache viel Spass, sagt Heinimann. Doch für zwei Personen werde die Belastung mit der Zeit immer grösser und deshalb zögen sie es mittlerweile in Erwägung, eine weitere Arbeitskraft einzustellen. Ihre jüngste Tochter helfe gern beim Abfüllen und sei richtig gut darin, erzählt Heinimann stolz.
Und die Produktion sei nicht ganz einfach. «Keine Glacesorte verhält sich gleich», erklärt der Landwirt. Nur durch jahrelange Arbeit, viel Erfahrung, Verbesserungen und Fingerspitzengefühl entsteht eine Glace, wie sie die Heinimanns anbieten. Einen Tipp für den Glacegenuss gibt uns Heinimann noch mit: «Ihr müsst etwas warten aufs Glace.» Angetaut und cremig sei sie am besten.