Für einmal ist in Sissach trotz prominenter Rednerin nicht die Festansprache im Mittelpunkt des Nationalfeiertags gestanden. Vielmehr stimmte der Anlass auf die Jubiläumsfeierlichkeiten im kommenden Jahr ein.

Von Heimat und Dankbarkeit spricht Landschreiberin Elisabeth Heer Dietrich, von Streitkultur, zuhören und «zäme rede». Der Star des Abends ist aber nicht die prominente Festrednerin, sondern das bevorstehende Jubiläumsjahr. Um fürs 2025 zu üben, wenn Sissach seinen 800. Geburtstag und zugleich die Kirchgemeinde ihr 500-jähriges Bestehen feiern, ist das offizielle Festzelt erstmals seit dem Umzug der Festivitäten von der Fluh herunter in die Begegnungszone vor sechs Jahren nicht auf dem Platz vor dem «Cheesmeyer» errichtet worden. Es steht leicht Richtung «Volksstimme» versetzt.

Auch Gemeinderätin Carol Zumbrunnen, die als Vizepräsidentin den erstmals fehlenden Präsidenten vertritt, sowie ihr Kollege Robert Bösiger streifen in ihren Begrüssungen das bevorstehende Doppel-Jubiläum. Bösiger stellt zudem auch eine speziellere Feier in einem Jahr in Aussicht, ohne aber bereits mehr zu verraten. Das gebietet auch der Anstand gegenüber der aktuellen Rednerin.

Vor allem aber fahren die Organisatoren, welche die Fäden des Fests der vielen Feste zusammenhalten, erstmals mit einem schmucken Informationswagen auf. Das Gefährt wird inskünftig an Märkten und allen anderen möglichen Anlässen in Sissach anzutreffen sein und auf das vielfältige Programm im kommenden Jahr aufmerksam machen. Der Veranstaltungskalender im Detail wird zum Jahresende publik.

Am Nationalfeiertag kann in der Begegnungszone auch erstmals der offizielle Pin für das Jubiläumsjahr erworben werden. Er ist dem Sissacher Wappen nachempfunden und weicht neben ein paar anderen Nuancen vor allem dadurch von seinem Vorbild ab, dass die rechte Hand durch einen Kirchenturm samt Hahn ersetzt ist. Geschaffen wurde der Pin von der einheimischen Künstlerin Heinke Torpus. Ihr Entwurf setzte sich gegen zehn Konkurrenten durch. Zudem leuchtet das Logo auch an der Laterne, die einst vor dem «Stöpli» hing und nun den Informationswagen ziert. Gemäss Daniel Wüthrich, der als Pfarrer im Organisationskomitee die Kirche vertritt und dieses auch präsidiert, verlief der erste Verkauf des Fest-Pins vielversprechend.

Bei der Feier haben sich im Hinblick auf das befrachtete nächste Jahr noch ein paar Verbesserungsmöglichkeiten aufgetan. Zum Beispiel die Beschallung, ist doch Elisabeth Heers Rede im hinteren Teil des Zelts kaum zu vernehmen. Und ohne eine nur minimale musikalische Begleitung wirkt das Singen des Schweizer Psalms und danach des Baselbieterlieds unorchestriert. Doch kaum ist das «Joo», das berühmte letzte Wort, verklungen, übernimmt die Band «Chill Bill» vor dem «Cheesmeyer» das Zepter für den lockereren Teil des Abends.

Amuse-Bouche zum Doppeljubiläum

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