FC Gelterkinden meldet 26 Teams zur Meisterschaft an

Der FC Gelterkinden stellt mit 26 die grösste Anzahl Teams aller Oberbaselbieter Vereine in der Meisterschaft. Die erste Mannschaft will sich erneut in der 2. Liga beweisen. Es ist bereits die elfte Saison in Serie im Oberhaus.

Sebastian Wirz

Mit 26 Teams ist er in der kommenden Saison der grösste Verein aus dem Oberbaselbiet: der FC Gelterkinden. 20 Auswahlen, darunter erstmals eine Juniorinnenequipe, stellt der FC Gelterkinden in den Nachwuchsmeisterschaften. Zum Frauenteam und zwei Senioren-Mannschaften kommen schliesslich die Zweit- und Drittligisten. Damit haben die Gelterkinder die Nase im Oberbaselbieter Vergleich knapp vor dem SV Sissach und dem FC Bubendorf (je 25). Lausen, Oberdorf, die Rossoneri, Diegten-Eptingen und Arisdorf steuern gemeinsam weitere 59 Teams aus dem oberen Kantonsteil für die Meisterschaft im Fussballverband Nordwestschweiz bei.

Das leistungsstärkste Rädchen in der Gelterkinder Maschine ist also nur die Spitze einer breiten Fussball-Pyramide: das Fanionteam in der 2. Liga. Bereits die elfte Saison in Serie will sich die Mannschaft ab Samstag in der höchsten regionalen Spielklasse behaupten. So lange am Stück war der FCG noch nie im Oberhaus. Neben Plätzen in den Top 5 2013/14 und 2018/19 entgingen die Oberbaselbieter dem Abstieg zuletzt stets knapper als gewünscht.

In Gelterkinden aufgewachsen, kehrte Alessandro Buccigrossi nach Trainererfahrungen in Diegten und Oberdorf auf die vergangene Saison hin zu seinem Jugendverein zurück – und führte dort die Arbeit seiner Vorgänger weiter: Die Durchlässigkeit von den Junioren zu den Aktiven funktioniert gut. Abgänge können zumindest quantitativ stets aus den eigenen Reihen kompensiert werden, die Zusammenarbeit zwischen dem Fanionteam und der zweiten Mannschaft, die sich seit dem Aufstieg 2018 in der 3. Liga hält, ist eng.

So eng, dass sich Buccigrossi und Assistent Kevin Schneider vergangene Saison plötzlich auch beim «Zwöi» an der Seitenlinie wiederfanden, als sich das Team nach Misstönen vom Trainer getrennt hatte. «Wichtig ist, dass Spieler auch zum Einsatz kommen, wenn sie in die erste Mannschaft nachgezogen werden. Sie sollen lieber 90 Minuten im ‹Zwei› zum Einsatz kommen als nur 10 Minuten bei mir», sagt der Trainer. Und: «Ohne Einsätze verbrennt man die Jungen und sie hören auf oder wandern ab. Spieler, die einfach glücklich sind, in der 2. Liga zu trainieren und auf der Bank zu sitzen, gibt es nicht mehr.»

Happiges Startprogramm
Abgesehen von drei Abgängen zum FC Bubendorf in die überregionale 2. Liga und einem in die zweite Mannschaft konnten Buccigrossi und sein Staff das Team beisammenhalten. Neuzugänge gibt es wenige, weil das Kader 2022/23 «eher zu gross war, vor allem im Training».

In der vergangenen Saison reichte es am Ende dank zweier schwacher Absteiger punktemässig locker zum Ligaerhalt. «Es hat sich aber nicht so angefühlt», sagt Buccigrossi. Denn wären Bubendorf oder Pratteln aus dem Oberhaus in die Region abgestiegen, wäre es plötzlich wieder eng geworden. Will der FCG gegen solche nicht beeinflussbare Faktoren gewappnet sein, muss er Niederlagenserien wie in der vergangenen Saison verhindern: Viermal am Stück blieb er damals in der Vorrunde ohne Punkt, in der Rückrunde gar acht Spiele in Folge ohne Sieg.

«Es wird keine einfache Saison. Wir sind jung, das vergisst man manchmal», sagt Buccigrossi. Dazu beschert der Spielplan den Gelterkindern eine happige «Vorspeise» zum Auftakt: Nach dem Gastspiel am Samstag (17 Uhr) beim FC Aesch, dem Vierten der Vorsaison, warten Muttenz (2.) und Regionalmeister Allschwil, der nach einer beeindruckenden Saison mit 70 Punkten aus 26 Spielen in den Aufstiegsspielen zur interregionalen 2. Liga scheiterte. Die Wahrscheinlichkeit, dass der FC Gelterkinden die Saison nach diesem Startprogramm eher aus der hinteren Tabellenhälfte angehen dürfte, ist hoch. Doch in zehn Saisons in der obersten regionalen Liga haben die Gelterkinder schon mehrfach bewiesen, dass sie favorisierten Teams aus dem Unterbaselbiet auf dem heimischen Kunstrasen Punkte abtrotzen können.

FC Gelterkinden 2023/24

Tor: Cyril Saladin (1996; von SV Sissach); Roger Saladin (1991), Jannis Lüthy (2002).
Verteidigung: Marco Belser (1994), Timo Buess (2005), Timo Di Biase (1994), Tomo Gvozdenovic (2002; SC Cham), Peppino Martin (2000), Benjamin Pierer (1995), Toni Rauch (1998), Livio Zurflüh (2002).
Mittelfeld: Lukas Burkhhardt (1994), Oliver Dudler (1999), Stephen Munya (2002; FC Reinach); Fabio Spinella (1995), Marco Schneider (2000); Mirco Schumacher (1999), Andrin Vaterlaus (2006; B-Junioren), Gian Vaterlaus (2004), Numa Tschopp (1997), Noa Merz (2003), Marek Binjas (2005).
Angriff: Lars Lutz (2001), Viorel Trüeb (1996; FC Schwarz-Weiss).
Staff: Trainer: Alessandro Buccigrossi; Assistenztrainer: Marco Burtschi, Kevin Schneider; Physio: Marco Brenna.
Abgänge: Vittorio Ciaramella, Aris Herger, Gregory Wittenbach (alle zu FC Bubendorf), Cédric Fleury (FC Erlinsbach), Mike Kaufmann (2. Mannschaft) und Leandro Di Venere (FC Diegten-Eptingen).

Die Spitze der Pyramide

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