Erstmaliger Halbfinal-Einzug nach zwei Siegen gegen Sursee

Es war ein erfolgreiches Wochenende für die Frauen des EHC Zunzgen-Sissach. Und eines für die Geschichtsbücher dazu. Das Team konnte sich nach zwei Siegen gegen den EHC Sursee zum ersten Mal für die Play-off-Halbfinals qualifizieren.

Sander van Riemsdijk

Die Matchuhr zeigte die 67. Minute an, als Nadia Maier am Samstagabend im ersten Viertelfinalspiel in der Overtime den entscheidenden Treffer zum 4:3-Sieg des EHC Zunzgen-Sissach über die Damen des EHC Sursee erzielte. Während die Gäste vor Enttäuschung auf das Eis sanken, liessen die ZS-Ladies nach einem intensiv geführten und hart umkämpften Spiel ihren Emotionen und ihrer Freude freien Lauf.

Zustande kam der Sieg dank einer engagierten Leistung und den beiden Goalkeeperinnen Winona Witschi und Selina Steiner, die auch in der grössten gegnerischen Druckphase dank toller Paraden ihr Team im Spiel hielten. Damit belohnten sie sich und ihr Team mit einem ersten wichtigen Schritt in Richtung Qualifikation für die Play-off-Halbfinals, die dann einen Tag später im zweiten Spiel in der Best-of-Three-Serie auswärts in Sursee mit einem hohen Auswärtssieg Realität wurde.

Wie ein Déjà-vu
Der Halbfinal ist irgendwie die logische Folge einer bemerkenswerten Leistungssteigerung des Damenteams von Trainer Michael Buser. Gab es Ende vergangenen Jahres noch eine kleine Krise mit zwei Niederlagen, so überzeugten die Oberbaselbieterinnen im neuen Jahr in der Meisterschaft mit sechs Siegen in sieben Spielen. Sie signalisierten damit der Konkurrenz, dass mit ihnen in den Play-offs zu rechnen ist.

Als dann am Samstagabend im Heimspiel nach 25 Minuten durch ein Tor von Nadia Maier und einer herrlichen Einzelleistung von Sabrina Müller auf dem Totomat das 2:0 aufleuchtete, dachte wohl jeder der 75 Zuschauenden, dass sich damit der nächste Sieg ankündigte. Doch die Sursee-Damen drehten das Spiel im Mittelabschnitt und führten vor dem letzten Drittel 3:2. Michael Buser kam der Spielverlauf wie ein Déjà-vu vor: «Das zweite Drittel ist bei uns immer wie verhext. Irgendwie lässt dann die Konzentration nach.»

Im letzten Drittel bliesen die Baselbieterinnen zur Aufholjagd. Jetzt wurde das Spiel erst recht zu einem richtigen Fight. Phasenweise wurden die Gäste aus Sursee regelrecht eingeschnürt, es dauerte jedoch bis zur 51. Minute, bis Melanie Lambert endlich eine Lücke in der gegnerischen Verteidigung fand und den erlösenden Ausgleich erzielte. Ein erleichterter Coach lobte sein Team für die beherzte Leistung. «Sie haben heute wieder super gekämpft. Wenn wir nur die vielen Chancen einmal verwerten würden, könnten wir uns das Leben etwas einfacher machen.»

Offensichtlich nahmen sich die ZS-Damen diese Erkenntnis ihres Coaches im Rückspiel in Sursee zu Herzen, denn mit der Chancenverwertung klappte es plötzlich viel besser. Sie siegten auch in dieser Höhe völlig verdient mit 7:3. Wobei Melanie Lambert in einem von Nervosität und manchmal grosser Hektik geprägten Spiel mit zwei Toren zum 6:2 innert vier Minuten zu Beginn des Schlussdrittels für die Vorentscheidung sorgte.

Ein nie gefährdeter Sieg
Das intensive Samstagsspiel hatte Spuren hinterlassen, und eine gewisse Müdigkeit machte sich bei so mancher ZS-Spielerin bemerkbar. Der unbedingte Siegeswille liess dies jedoch alles vergessen. Klagte Buser am Samstag vor Anspannung noch über neue graue Haare, so wirkte er nach dem zweiten gewonnenen Spiel entspannt. Mit einem nie gefährdeten Sieg erreichte er mit seinem Team die erstmalige Qualifikation für die Halbfinals und schreibt damit Verreinsgeschichte.

Viel Zeit zum Feiern bleibt ZS nicht, gehen die Halbfinals doch schon am kommenden Fasnachts-Wochenende erneut mit einer Doppelrunde los. Siegen die GCK Lions (6. der Regular Season) heute im entscheidenden dritten Spiel gegen Tramelan (3.), werden die Oberbaselbieterinnen im Halbfinal auf das zweitplatzierte Brandis treffen. Setzen sich die Berner Jurassierinnen durch, heisst der Gegner Qualifikationssieger Fribourg-Gottéron. Michael Buser bleibt gelassen und nimmt die Herausforderung mit Selbstvertrauen an. «Wir nehmen es, wie es kommt, in den Play-offs kann ja jeder jeden schlagen.»

TELEGRAMM

Samstag: EHC Zunzgen-Sissach – EHC Sursee 4:3 n. V. (1:0; 1:3; 1:0, 1:0). Kunsteisbahn: Sissach. Zuschauer: 75. Schiedsrichter: Stucki, Hauhia. Tore: 18. Maier (Lambert) 1:0; 25. Müller (Faberova) 2:0; 25. Heiz 2:1 (Bazzell); 27. Birnstiel 2:2 (Hänggi); 38. Lanz 2:3; 51. Lambert 3:3; 67. Maier 4:3 (Faberova). Strafen: 2-Mal zwei Minuten gegen EHC Zunzgen-Sissach, 4-Mal zwei Minuten gegen EHC Sursee.

EHC Zunzgen-Sissach: Steiner, Witschi; Rueff, Müller, Wojcik; Uiker, Kurt; Buser, Faberova, Lambert; Kreutzer, Knezic, Mihalikova; Maier, Janda, Greif.

Sonntag: EHC Sursee – EHC Zunzgen- 3:7 (2:3; 0:1; 1:3). Kunsteisbahn: Eishalle Sursee. Zuschauer: 57. Schiedsrichter: Vicha, Baumann. Tore: 3. Faberova (Uiker) 0:1; 9. Mihalikova (Faberova) 0:2; 13. Heiz (Bregy) 1:2; 16. Kreutzer (Müller) 1:3; 19. Lanz 2:3; 30. Bopp 2:4; 44. Lambert 2:5; 48 Lambert (Uiker) 2:6; 54. Heiz 3:6; 57. Uiker (Kreutzer) 3:7. Strafen: 2-Mal zwei Minuten gegen EHC Sursee, 1-Mal zwei Minuten gegen EHC Zunzgen-Sissach.

Die ZS-Ladies schreiben Vereinsgeschichte

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