Das erworbene Areal auf dem Sisslerfeld auf dem Gemeindegebiet von Eiken biete Raum für weitere Ausbauschritte und damit zur Schaffung von insgesamt bis zu 3000 Arbeitsplätzen. Bis zum Jahr 2030 sollen in einem ersten Schritt mit Investitionen von 750 Millionen Franken mehr als 500 Arbeitsplätze geschaffen werden.
Bachem habe mit der Firma DSM den schrittweisen Erwerb eines unbebauten Areals auf dem Sisslerfeld vereinbart, wie es in der Mitteilung von gestern heisst. Der Kauf der ersten Parzelle sei abgeschlossen, die weiteren folgten über die kommenden Jahre. Über den Kaufpreis herrscht Stillschweigen.

Der neue Standort soll bis Ende des Jahrzehnts mit einem ersten Produktionsgebäude für Peptide und Oligonukleotide in Betrieb gehen. Die Details zum weiteren Vorgehen will Bachem laut der Mitteilung nach Abschluss der Planungsphase im Jahr 2024 kommunizieren.

Salina Raurica geht leer aus

Der Standortentscheid der florierenden Firma mit Hauptsitz in Bubendorf dürfte ein herber Dämpfer für die Gemeinde Pratteln sein. Sie hatte sich mit einer Parzelle auf dem Gelände von Salina Raurica um den Zuzug von Bachem beworben. Dies hatte Gemeindepräsident Stephan Burgunder kürzlich gegenüber der bz verlauten und sich wie folgt zitieren lassen: «Für uns ist es wie ein Sechser im Lotto, wenn das Unternehmen zu uns kommt.» Zu erwarten wären hohe Steuereinnahmen gewesen. Laut bz zahlte die Bachem Holding 2021 gemäss Erfolgsrechnung 16,7 Millionen Franken Ertragssteuern. Hinzu käme die Quellensteuer der Grenzgänger.

Der Wahl des Sisslerfelds als neuer Standort sei ein mehrstufiger Auswahlprozess vorangegangen, schreibt Bachem. Die Entscheidung für einen Standort innerhalb der Nordwestschweiz sei aufgrund der starken Standortbedingungen der Region (unter anderem Fachkräfte sowie eine hohe Dichte an Pharma- und Chemieunter­nehmen) bereits früh gefallen. Das Objekt im Sisslerfeld sei schliesslich vor allem aufgrund eines nochmals erhöhten Flächenbedarfs ausgewählt worden.
Der Ausbau am Hauptsitz in Bubendorf schreitet gemäss Bachem derweil planmässig voran. Dort werden in den kommenden drei Jahren rund 550 Millionen Franken investiert und 800 neue Arbeitsplätze geschaffen. Es entsteht derzeit die bislang grösste Produktionsanlage des Unternehmens, die 2024 in Betrieb gehen soll. Die Belegschaft in Bubendorf wird auf rund 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anwachsen. Bachem investiere zurzeit auch in den Ausbau der Kapazitäten in ihrem globalen Produktionsnetzwerk an den Standorten Vionnaz (Wallis), Torrance (USA), Vista (USA) und St. Helens (UK), heisst es weiter.

Der Kanton Aargau freue sich über den Standortentscheid von Bachem, heisst es in einer Mitteilung von gestern. Das Sisslerfeld ist rund 200 Hektaren gross und erstreckt sich über die vier Gemeinden Eiken, Münchwilen, Sisseln und Stein. Laut Kantons­angaben handelt es sich um das grösste zusammenhängende Arbeitsplatzgebiet im Aargau. Rund 85 Hektaren sind noch unbebaut. tho./sda.