Luana Güntert

Herr Buccigrossi, wie haben Sie als Trainer das Team in der kurzen Zeit wahrgenommen und wie stark spüren Sie den Ligaunterschied?
Das Team ist sehr intakt und motiviert. Ich muss die Spieler von aussen selten motivieren, da alle super mitmachen. Einen Unterschied zwei Ligen höher merke ich nur bedingt. Ich habe gleich viel Aufwand und handhabe die Planung sehr ähnlich. Jedoch ist die Qualität des Fussballs natürlich höher.

Mit Ihren 29 Jahren sind Sie ein junger Trainer und im selben Alter wie einige Spieler. Haben Sie Probleme, als neue Respektsperson wahrgenommen zu werden?
Nein, gar nicht. Mein Vorteil ist, dass ich gut kommunizieren kann. Die Spieler merken zudem, dass ich für den Fussball brenne und einen Plan habe. Man kann mir auch kritische Fragen stellen, die ich gerne beantworte. Bis jetzt waren die Rückmeldungen positiv.

Wie lief die Kaderplanung während der Vorbereitung?
Wir haben ein sehr grosses Kader, was toll ist. Mit 29 Spielern war es aber etwas überbesetzt. Ich musste das Kader nach den Testspielen auf 24 Spieler stutzen. Unsere Gespräche verliefen alle sehr respektvoll, auch wenn einige Spieler verständlicherweise enttäuscht waren. Die Spieler, die es nicht ins Kader geschafft haben, müssen sich jetzt aber kurzfristig einen anderen Verein suchen oder in der 2. Mannschaft spielen. Etwas unglücklich ist der Ausfall unseres Goalies Roger Saladin. Er hat sich am vergangenen Donnerstag verletzt und wird uns mindestens sechs Monate fehlen. Gemeinsam mit dem Vorstand suche ich jetzt nach einer Lösung.

Wo liegt Ihr Fokus im Training?
Momentan bauen wir noch unsere Grundkondition auf. Unser Training beinhaltet vor allem Umschaltmomente. Taktisch haben wir bisher wenig gemacht.

Ihre Testspiele haben Sie zum Teil gewonnen. Das Unentschieden gegen die Bubendörfer aus der 2. Liga interregional sticht aber positiv heraus. Wie wichtig sind solche Spiele?
Ich nehme solche Spiele ernst, darf sie aber nicht überbewerten. Gegen den FCB haben wir ein tolles Spiel gezeigt. Im Vergleich zu den Vorjahren hatten wir an den Testpartien sehr viele Spieler dabei, und sie wollten sich dort für das Kader aufdrängen. Dadurch waren alle sehr motiviert. Das Remis hat uns gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

In der vergangenen Saison wurde Gelterkinden Achter. Welche Platzierung streben Sie für diese Spielzeit an?
Da möchte ich mich nicht festlegen. Wir werden teaminterne Ziele festlegen, an denen wir unsere Erfolge besser messen können als an einem Tabellenplatz.

Am Samstag absolvieren Sie das erste Pflichtspiel der Saison gegen den FC Reinach. Was erwarten Sie davon?
Es wird ein Gradmesser. Reinach wurde in der vergangenen Saison Dritter. Wir werden erfahren, wo wir konditionell stehen. Auch wenn Reinach ein gutes Team ist, wollen wir die drei Punkte. Wir sind ein tolles Team und spielen zu Hause auf der Wolfstiege. Ich freue mich, dass es losgeht.

FC Gelterkinden 2022/23

Tor: Roger Saladin (1991, momentan verletzt), Jannis Lüthy (2002).
Verteidigung: Marco Belser (1994), Livio Zurflüh (2002), Timo Di Biase (1994), Toni Rauch (1998), Martin Peppino (2000), Benjamin Pierer (1995), Timo Buess (2005), Stefan Gehrig (1995).
Mittelfeld: Lukas Burkhhardt (1994), Oliver Dudler (1999), Cédric Fleury (1998), Mike Kaufmann (2003), Fabio Spinella (1995), Mirco Schumacher (1999), Gian Vaterlaus (2004), Gregory Wittenbach (1995), Numa Tschopp (1997), Noa Merz (2003), Marek Binjas (2005).
Angriff: Lars Lutz (2001), Vittorio Ciaramella (1994), Aris Herger (2003).
Staff: Trainer: Alessandro Buccigrossi; Assistenztrainer: Marco Burtschi, Kevin Schneider; Goalietrainer: Andrei Grigore Poto; Physio: Marco Brenna; Spiko: Didier Rickenbacher.
Abgänge: Luca Schäfer (zu FC Lausen), Qefser Ahmeti (Ziel unbekannt), Filippo Presti (Rücktritt), Rafael Schmidli (Ziel unbekannt), Timon Schaub (zu FC Liestal).

«Ich brenne für den Fussball»

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