Neobiota: Fachleute im öffentlichen Austausch

Der «Cercle exotique», Plattform der kantonalen Neobiota-Fachleute, hat zum zweiten Mal getagt – aufgrund von Corona per Videokonferenz. Zur grossen Freude der Organisatoren haben rund 300 Interessierte die Gespräche mitverfolgt.

Brigitt Buser

Auch bei der diesjährigen Tagung des «Cercle exotique» drehten sich die Themen rund um gebietsfremde invasive Arten in der Schweiz und den damit verbundenen Massnahmen von Vollzugsbehörden, Politik und Forschung. Hatten sich die Beteiligten im vergangenen Jahr noch in Olten zur Tagung getroffen, war dies heuer pandemiebedingt nur per Videocall möglich. Ziel der Tagung ist es jeweils, einen Wissens- und Erfahrungsaustausch sicherzustellen sowie die Vernetzung der Teilnehmenden zu fördern. Letzteres war an der diesjährigen Tagung nicht möglich.

Erfreulich ist aber, dass sich 300 Teilnehmende angemeldet haben. Es war daher anzunehmen, dass auch so viele Personen die Tagung online mitverfolgten. Somit war es möglich, die Themen in einen grösseren Teilnehmerkreis zu tragen. Dabei sind nicht nur Spezialisten, sondern auch die Verantwortlichen der Unterhaltsdienste, der Gemeinden und der Kantone gemeint. Das ganztägige Programm beinhaltete Themen rund um invasive Neophyten wie den Japanischen Knöterich, die Chinesische Hanfpalme und Neozoen wie die Quagga-Muschel oder die Tigermücke, die uns in Kombination mit der Klimaerwärmung vermehrt zu schaffen machen.

Neue Einwanderer im Visier
Von den verschiedenen Arbeitsgruppen des «Cercle exotique» war zu hören, womit sie sich aktuell beschäftigen. «Es geht ja nicht nur um die Bekämpfung der Invasiven, sondern auch um Prävention, Monitoring und Wissensvermittlung», so Christoph Zemp von der Konferenz der Vorsteher der Umweltschutzämter (KVU) und Leiter der Tagung. Ebenfalls waren Vertreter des Bundes anwesend, die berichteten, was in diesem Bereich auf Bundesebene läuft und was in der Gesetzeslandschaft angebracht ist, wie auch Vertreter anderer kantonaler Konferenzen, die über ihre Aktivitäten in den Bereichen Landwirtschaft, Wald, Naturschutz, Jagd und Fischerei informierten.

Gabriel Stebler vom Amt für Umweltschutz und Energie, Ressort Störfallvorsorge und Chemikalien Baselland, stellte die Arbeitsgruppe «Cercle exotique Nordwestschweiz» vor, der neben dem Baselbiet die Kantone Aargau, Basel-Stadt, Solothurn und Bern angehören. Der Aufgabenbereich beinhaltet den Erfahrungsaustausch, das Besprechen kantonsübergreifender Projekte und nationale Themen.

Weitere Referenten waren Hans-Ruedi Weber der «JardinSuisse», der darüber informierte, wie die Umsetzung der gesetzlichen Grundlagen zu invasiven Neophyten in der Gärtnerbranche abläuft, sowie Hans-Jürg Bosshard der «Grün Stadt Zürich». Dieser referierte zum Thema Stadtbäume, die unter der voranschreitenden Klimaerwärmung besonders leiden, und zu unseren Bäumen der Zukunft.

Am Nachmittag war zu erfahren, dass wir uns neben den Neozoen Quagga-Muschel und asiatische Mücken zunehmend mit der Asiatischen Hornisse, gebietsfremden Ameisen, dem Waschbär, Bodentermiten und explizit in unserer Region mit der Wollhandkrabbe beschäftigen müssen.

Fachleute im Austausch

bb. 2019 wurde der «Cercle exotique» als Nachfolgeorganisation der «Arbeitsgruppe invasive Neobiota» sowie der Plattform der kantonalen Neobiota-Fachleute eingesetzt. Er hat zum Ziel, Kantone bei ihren Aufgaben im Bereich der invasiven Neobiota zu unterstützen. Im Vordergrund stehen der Austausch zwischen den kantonalen Vollzugstellen sowie das Sicherstellen der Schnittstelle zur nationalen Steuerungsgruppe Invasive gebietsfremde Arten.

Asiatische Hornisse im Anflug

Image Title

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Ja. Ich benötige ein Abo.

Article

Image Title