Eine Fahrt voller Überraschungen

  22.10.2019 Baselbiet, Bubendorf

Die beiden Schauspieler Brigitta Laube und Marcel Zehnder bespielen zurzeit die Remise des alten «Waldenburgerlis». Eine Fahrt, die einen sowohl zum Schmunzeln und Geniessen bringt, aber auch Stoff zum Nachdenken hinterlässt.

Lara Uebelhart

Auch wenn das alte «Waldenburgerli» nun für immer stillsteht, herrscht doch noch Leben im und um die Bahn in ihrer Remise beim Talhaus. Dass sich die «G. Thommen» zum Beispiel als Bühne eignet, bewiesen die beiden Künstler Brigitta Laube und Marcel Zehnder am Samstag mit ihrem Szenenabend «Halt auf Verlangen».

Mit klassischen und modernen Texten aus Werken von Alex Capus und Erich Kästner, musikalischen Leckerbissen von Mani Matter und auch Szenen, inspiriert aus ihrem eigenen Leben, bietet der Abend eine grosse Vielfalt und lässt die Besucher durch ein Wechselbad der Gefühle gehen. Doch nicht alles kann bis auf die Sekunde genau durchgeplant werden. Durch die ungewohnte und spezielle Bühnensituation, welche die Remise bietet, müsse je nach Besetzung der Sitzplätze anders gespielt werden, erklären die beiden Darsteller. Und auch der Beginn der Veranstaltung wird wohl an keinem der Abende gleich verlaufen, da dieser vollkommen improvisiert ist, erklärt Renato Salvi, der Regisseur des Szenenabends. Es sei eine besondere Herausforderung gewesen, die Szenen auf diese spezielle «Bühne» zu bringen, so Salvi.

Unterwegssein als roter Faden
Laube und Zehnder schlüpfen von Rolle zu Rolle, manchmal sogar aus der Rolle, steigen ein und aus und tauchen plötzlich an einer ganz anderen Stelle wieder auf und halten das Publikum während einer ganzen Stunde auf Trab. Die Texte sind bunte Bruchstücke, wild zusammengewürfelt, völlig verschieden und doch zieht sich ein klarer roter Faden durch den ganzen Abend: Das Unterwegssein. Sei es bei einer Reise nach Dänemark, auf einer Überfahrt nach Paris, bei einer kriminellen Tat oder als Metapher für das Leben an sich. Der Mensch ist immer unterwegs.

Ernste Themen wie Verlust und Liebe bringen Ruhe und Raum zum Nachdenken in die «Gedeon Thommen», während lustige Nummern und heitere Lieder wieder für Leichtigkeit sorgen. Während der ganzen Aufführung herrscht ein enger Kontakt zwischen dem Publikum und den Spielenden. Kein Wunder, schliesslich sitzen die Zuschauer und Zuschauerinnen mitten im Bühnenbild und sind somit Teil des Ganzen. Keine grosse Überraschung also, dass plötzlich jeder und jede einen Briefumschlag erhält und mitten im Stück vielleicht doch noch eine Rolle besetzt.

Brigitta Laube und Marcel Zehnder überzeugen sowohl alleine, aber auch als Duo und harmonieren gekonnt miteinander. Für sie ist es nicht das erste Projekt, bei dem sie gemeinsam auf einer Bühne stehen. Beide sind im Ensemble der Helmut-Förnbacher-Theater-Company engagiert.

Theater «Halt auf Verlangen», Freitag, 25. Oktober, 20.15 Uhr, Sonntag, 27. Oktober, 16.15 Uhr.


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