Zur Ruine Ödenburg

  16.05.2019 Ratgeber

Wandertipp | Anwil–Fridhag–Oltingen–Ostet–Wenslingen–Ödenburg–Tecknau

Die Wanderung führt von Anwil über den Fohrenhof nach Oltingen. Weiter geht es über die Ebene nach Wenslingen. Über die Ruine Ödenburg gelangen wir nach Tecknau.

Ueli Oberli

Wir starten unsere Wanderung in Anwil, 1276 erstmals urkundlich erwähnt. Im Mittelalter gehörte es zu den Besitztümern von Alt-Homburg, von 1400 bis 1534 ging es schrittweise an Basel über. Bis 1801 war Anwil Zollort, da hinter dem Dorf die Landesgrenze zu Österreich verlief. Bei der Kantonstrennung hielt das Dorf zu Basel und musste sich danach den Baselbietern anschliessen. Der Dorfbrunnen ist einer der grössten Brunnen im Kanton.

Nach dem Aussteigen in «Anwil Dorf» überqueren wir die Hauptstrasse, wandern nach rechts und dann weiter zum Brunnen auf dem Dorfplatz. Auf der Oltingerstrasse geht es weiter abwärts, auf dem nächsten Weg einige Schritte nach rechts und vor dem Haus links aufwärts Richtung Reizackerhof. Bei der ersten Abzweigung wenden wir uns nach rechts.Vor dem Bächlein wandern wir links aufwärts und beim Weiher nach rechts. Nun geht es auf dem Grasweg weiter, beim Fohrenhof vorbei und weiter bis zur Antenne. Hier gehen wir einige Schritte rechts abwärts und dann nach links weiter. Nach dem grossen Bogen wenden wir uns nach links leicht aufwärts, dann wieder nach links und abwärts ins Dorf und auf der Hauptstrasse nach rechts abwärts.

Geteiltes Oltingen
Die Ergolz trennte im Mittelalter den Sisgau und den Frickgau und somit das Dorf Oltingen, erstmals erwähnt 1241, in zwei Hälften. Der rechtsufrige Teil gehörte zur Herrschaft Kienberg, die linksufrige Hälfte war schon 1372 farnsburgisch und kam 1461 zu Basel. Beliebt für Hochzeiten ist die Kirche St. Nikolaus aus dem Jahr 1296 mit Glocken von 1440 und 1493. Bei der Renovation der Kirche in den 1950er-Jahren wurden prächtige Fresken aus dem 15. Jahrhundert freigelegt und restauriert. Bekannt ist auch die alte Säge mit dem grossen Wasserrad. Bei der Y-Gabelung gehen wir nach links und ein kurzes Stück der Ergolz entlang. Auf der Kreuzung wandern wir geradeaus weiter und nach wenigen Schritten geht es beim Wegweiser «passepartout» nach links auf dem Grasweg aufwärts. Wir folgen nun bis nach Wenslingen immer links – rechts diesen Wegweisern. Im Dorf wandern wir beim grossen Brunnen geradeaus weiter.

Wenslingen hatte eine wechselvolle Geschichte mit vielen Obrigkeiten. 1461 kaufte Basel von Thomas von Falkenstein die Farnsburger Herrschaftsrechte. Die jährlichen Abgaben bestanden aus elf Säcken Korn und acht Säcken Hafer zu je 150 Litern. Dazu kamen fünf Schweine, sechs junge Schafböcke, 40 Hühner und 340 Eier sowie eine Geldsumme von 3 Pfund, 3 Batzen und 4 Schilling.

Viehdiebstahl war zu jener Zeit keine Seltenheit. Am 24. April 1499, während des Schwabenkriegs, raubten die Wittnauer in Oltingen und Wenslingen das Grossvieh. Mit Unterstützung von Untertanen aus der Vogtei Homburg nahmen diese die Verfolgung auf und jagten den Wittnauern das Vieh wieder ab. Der achteckige Brunnen fasst 18 Kubikmeter und ist damit der grösste seiner Art im Baselbiet.

Wir folgen der Hauptstrasse ein Stück und biegen dann nach links in den Buechweg ab. Nach den letzten Häusern wandern wir geradeaus zum Wald und weiter zur Ruine Ödenburg, deren Bau auf das 11. Jahrhundert zurückgeht. Vor der Ruine geht es die Treppe abwärts und auf diesem Weg nach Tecknau. Bei der Kreuzung bei den ersten Häusern geradeaus und nach der Kurve auf dem Fussweg rechts Richtung Bahnhof.

Schon früh hausten Höhlenbären in der Gegend von Tecknau und das Dorf wurde 1296 erstmals urkundlich erwähnt. 1461 kam Tecknau zu Basel. Nach der Revolution 1798 gehörte es zum Bezirk Gelterkinden und kam später zum Bezirk Sissach. Als Tunneldorf wurde es von 1912 bis 1916 beim Bau des Hauenstein-Basistunnel bekannt. Dieser brachte dem Dorf grosse Umwälzungen.


Wandertipp 63

Karten
1:25 000
Blatt 1068 Sissach,
Blatt 1069 Frick,
Blatt 1088 Hauenstein
Distanz ca. 7,6 km
Aufstieg ca. 160 m
Abstieg ca. 300 m

Wanderzeit ca. 2½ Std.
Anreise ab Gelterkinden mit Bus Linie 102 bis Anwil Dorf
Rückfahrt ab Tecknau mit S3 Richtung Sissach oder mit Bus Linie 103 Richtung Gelterkinden


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