20 Monate bedingt für Angeklagten nach Haus-Explosion in Pratteln

  18.08.2015 Baselbiet

An einem Samstagmittag im April 2012 hatte eine starke Explosion das Prattler Längi-Quartier erzittern lassen, zwei Stockwerke am Kopfende eines Wohnblocks stürzten ein. Acht Personen wurden verletzt, zwei Verschüttete wurden erst nach Stunden von Suchhunden gefunden. Es entstand Millionenschaden.

Die Explosion verursacht hatte der Angeklagte. In einer schweren Krise hatte er sich am Vortag mit Gas das Leben nehmen wollen, später aber wieder davon abgelassen. Als er tags darauf den Gasherd betätigte, kams zum Knall - ein Unfall, sagte der Mann vor Gericht: Er habe zuvor gelüftet gehabt und keinen Gasgeruch mehr wahrgenommen.

Der Staatsanwalt warf dem Angeklagten jedoch eventualvorsätzliches Verursachen einer Explosion, mehrfache, teils schwere Körperverletzung und Sachbeschädigung vor. Er forderte eine teilbedingte Freiheitsstrafe von drei Jahren oder allenfalls von 24 Monaten bedingt wegen fahrlässiger Begehung.

Der Verteidiger verlangte dagegen Freispruch. Er erachtete es nicht als erwiesen, dass der Mann nach dem Lüften der Küche noch habe damit rechnen müssen, dass eine Explosion möglich war. Auch für eine vorsätzliche Verursachung fehle es am Beweis. (sda)


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